Die Werbung mit Proteinen verspricht Gesundheit und Fitness.
Das positive Image von Protein, also Eiweiß, nutzen Lebensmittelhersteller sehr gern. Wer diese Produkte kauft, sollte genau auf der Verpackung nachlesen.
Auf Getränkeflaschen, Müslitüten oder Quarkpackungen prangt groß die Aufschrift „Proteine“. Diese Werbung soll dem Käufer sofort ins Auge springen und ein gesundheitliches Plus versprechen. Meist handelt es sich um Lebensmittel, die sowieso schon eiweißreich sind. Ein „High Protein Quark“ z. B. trumpft mit 9 Prozent Eiweiß auf, ganz normaler Magerquark hat meist rund 12 Prozent Eiweiß.
Wird bei einem Protein-Getränk auf der Verpackungsvorderseite mit einer Zahl geworben, z. B. „30 g Protein“, ist meist die Gesamtmenge in der Verpackung gemeint. „Beim Studieren der Zutatenliste auf der Rückseite wird aus einem tollen „Protein-Drink“ schnell eine Schokomilch mit einem bisschen Molkenpulver“, sagt Simone Goetz von der Verbraucherzentrale MV. „Die Nährwerttabelle zeigt dann z. B., dass das Fläschchen mit den 30 Gramm Protein gleichzeitig noch 25 Gramm Zucker liefert.“ Auch „16 Gramm der besten Proteine“ klingt verheißungsvoll. Beim genauen Hinsehen wird schnell deutlich, dass es sich meist um Zutaten aus normaler Milch handelt, wie Vollmilch(-pulver), Magermilch(-pulver) oder Molke(n-Pulver), zum Teil stark verarbeitet. Milch und Milchprodukte, wie Joghurt oder Quark, liefern ein hochwertiges Eiweiß – ganz unabhängig von der aktuellen „Protein-Mode“.
Und: Die meisten Menschen essen mehr Eiweiß, als ihr Körper verarbeiten kann. Das Ungenutzte wird dann ausgeschieden. Für gesunde Erwachsene scheint das unproblematisch zu sein, wenn gleichzeitig ausreichend getrunken wird.
Für weitere Informationen:
Simone Goetz, Beraterin Fachbereich Lebensmittel und Ernährung