Am 1. Juni ist Weltmilchtag
Milch hat eine lange Tradition in unserer Gesellschaft und deswegen ist es nicht verwunderlich, wenn der 1. Juni diesem Lebensmittel gewidmet wird. Das Angebot erstreckt sich inzwischen von Rohmilch über H-Milch bis hin zur Bio-Milch und Weidemilch und auch lactosefreier Milch. Sehr beliebt sind Weidemilch und Heumilch. Beide Milchsorten unterscheiden sich kaum von ihrer Aufmachung. Aber es gibt Unterschiede.
Während die Heumilch ein geschützter Begriff ist und seit 2016 EU-weit zur "garantierten traditionellen Spezialität" zählt und somit verbindliche Standards einzuhalten sind, gibt es bei der Weidemilch keine gesetzlichen Vorgaben. Bei der Heumilch ist die Fütterung der Tiere entscheidend: Silage (vergorene Futtermittel) und der Einsatz von Gentechnik sind hier verboten. Die Herkunft und die Tierhaltung spielen hier keine Rolle.
Weidemilch ist eher eine Marketingstrategie. Während der Verbraucher vermutet, die Kühe stehen das ganze Jahr im Freien bzw. haben ganzjährig Auslauf, ist dies rechtlich nicht genau geregelt. 2017 entschied das Oberlandesgericht Nürnberg, es reicht für die Bezeichnung Weidemilch aus, wenn die Kühe mindestens 120 Tage im Jahr mindestens sechs Stunden auf der Weide stehen. Dies entspricht oft nicht den Erwartungen der Verbraucher.
Für weitere Informationen:
Sabine Rasch, Fachbereich Lebensmittel und Ernährung