Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler ist vielfältig und reicht von Muskelaufbaupräparaten, über Stimulanzien zur Leistungssteigerung bis hin zu "Fatburnern". Auch Freizeitsportler vertrauen auf die Werbeversprechen der Hersteller.
Doch meist bringen Sportler-Präparate keinen Nutzen. Teils bergen sie sogar erhebliche Risiken. Besondere Vorsicht ist vor allem bei Produkten aus dem Internet geboten.
Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist im Leistungssport weit verbreitet. Aber auch Freizeitsportler greifen häufig darauf zurück. Die Bewerbung der vermeintlich speziell auf Sportler abgestimmten Produkte vermittelt den Eindruck, dass ein "Extra" an Nährstoffen notwendig ist, um die körperliche Leistung zu optimieren. "Der Nährstoffbedarf von Freizeitsportlern ist jedoch nur leicht erhöht und lässt sich mit einer ausgewogenen Ernährung gut abdecken", sagt Simone Goetz von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. "Eine Leistungssteigerung durch eine vermehrte Zufuhr von Nährstoffen über den Bedarf hinaus ist nicht zu erwarten."
Nahrungsergänzungsmittel für Sportler bergen Risiken
Nahrungsergänzungsmittel werden vor Markteinführung nicht behördlich auf Wirkung und Sicherheit geprüft. "Bestenfalls zeigen solche Produkte keine Wirkung und schmälern lediglich den Geldbeutel schlimmstenfalls gefährden sie jedoch die Gesundheit" meint Simone Goetz. Ein potentiell gefährlicher Pflanzenstoff in Sportler-Präparaten ist zum Beispiel das Synephrin (Bitterorangenextrakt). Vor allem in Kombination mit Koffein führen große Mengen Synephrin zu einem Anstieg der Herzfrequenz und können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen.
Vorsicht bei Nahrungsergänzungen für Sportler aus dem Internet
Besonders riskant ist der Kauf von Sportler-Präparaten aus unsicheren Quellen im Online-Handel. Häufig sind über das Internet vertriebene Produkte aus dem Ausland aufgrund ihrer teils gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffe in Deutschland nicht verkehrsfähig. So können auch als "natürlich" vermarktete Produkte nicht deklarierte, verbotene Arzneistoffe enthalten.
Ein Beispiel dafür ist das Dimethylamylamin (DMAA), das zu einer Erhöhung des Blutdruckes und zu unerwünschten Wirkungen auf das Herz und Nervensystem führen kann. Daneben werden immer wieder mit Sibutramin gepanschte Sportler-Präparaten zum "Gewichtmachen" gefunden. Sibutramin war bis 2010 als appetitszügelnder Arzneistoff auf dem Markt. Aufgrund massiver Nebenwirkungen ist er seitdem sogar in Arzneimitteln verboten. Auch andere illegale Substanzen, wie die stark gesundheitsschädliche Industriechemikalie Dinitrophenol (DNP), wurden bereits in Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler nachgewiesen.
Mehr Informationen auf dem Portal Klartext Nahrungsergänzung
Mit dem Internetangebot Klartext Nahrungsergänzung bringen die Verbraucherzentralen mehr Transparenz in den unübersichtlichen Markt von Nahrungsergänzungsmitteln. Verbraucher erhalten hier nicht nur Informationen, sondern können auch Fragen stellen und Beschwerden loswerden.
Für weitere Informationen:
Simone Goetz
Projekt Lebensmittel und Ernährung