Stromheizung meistens unwirtschaftlich

Pressemitteilung vom
Nachtspeicher- und Infrarot-Heizungen auf dem Prüfstand <br/>
Seit Beginn der Heizsaison bevölkern sie wieder die Werbeseiten: elektrische Nachtspeicher- und Infrarotheizungen.

Nachtspeicher- und Infrarot-Heizungen auf dem Prüfstand <br/>
Seit Beginn der Heizsaison bevölkern sie wieder die Werbeseiten: elektrische Nachtspeicher- und Infrarotheizungen.

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Die Anbieter versprechen neben niedrigen Heizkosten auch hohen Komfort und eine gute Klimabilanz. Holger Wilfarth, Energieberater der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern, erläutert, was von den beiden Technologien zu halten ist.

Elektrische Nachtspeicherheizungen sollen, so die Theorie, künftig eine wichtige Rolle für die Energiewende spielen, indem Strom aus erneuerbaren Energien, z.B. der Windkraft, in privaten Speicherheizungen "zwischengespeichert" würde. "Die Idee ist gut", bestätigt Holger Wilfarth. "Die Praxis ist aber leider schwierig: In den entsprechenden Regionen sind gar nicht genug Speicherheizungen angeschlossen, um die Netze tatsächlich spürbar zu entlasten. Außerdem sind viele Anlagen nicht vom Netzbetreiber aus der Distanz regelbar – damit können sie gar nicht bei Bedarf zugeschaltet werden." Außerdem brauchen die Geräte eben auch dann Strom, wenn er knapp und teuer ist und nicht nur an den paar Tagen, wo überschüssige Energie verfügbar wäre.

Als kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zur Nachspeicherheizung wird die Infrarot-Flächenheizung beworben. Da sie mit einem etwas höheren Anteil Strahlungswärme heizt, reichen laut Herstellern niedrigere Raumtemperaturen aus für ein behagliches Wohnklima. Allerdings verbraucht die Infrarotheizung vor allem tagsüber Strom, zu derzeit durchschnittlich 28 Cent pro kWh (zum Vergleich: Gas ca. 6 Cent/kWh, Heizöl und Holzpellets umgerechnet ca. 5 Cent/kWh). "Diese hohen Betriebskosten werden auch durch die relativ niedrigen Anschaffungskosten nicht wettgemacht", stellt Holger Wilfarth klar.

"Generell sind Elektroheizungen also nur in wenigen Einzelfällen sinnvoll", fasst Holger Wilfarth zusammen. "Allerdings ist der Umstieg auf ein anderes Heizsystem auch nicht ganz unkompliziert, Leitungen müssen verlegt und Heizkörper montiert werden." Bevor über den Austausch der Heizung entschieden werde, sollten Verbraucher daher unbedingt eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen.

Bei allen Fragen zu effizienten Heizsystemen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell.

Für einen Termin in einem der 27 Energieberatungsstütz-punkte in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Anmeldung erforderlich. Eine Terminvereinbarung ist möglich unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei) oder unter 0381 – 2087050.

Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.


Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei).

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Für weitere Informationen:

Horst-Ulrich Frank, Fachberater Bauen, Energie

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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