Preisansage bei Call-by-Call-Gesprächen: Schutz vor Abzocke

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Kund:innen, die einen Telefonanschluss bei der Telekom haben, können von Anruf zu Anruf – also Call by Call - die Vorwahl eines anderen Netzanbieters nutzen, um preiswert zu telefonieren. Dubiose Geschäftspraktiken haben das Verfahren jedoch in Verruf gebracht.
Ätere Dame hört am Telefonhörer kritisch zu

Das Wichtigste in Kürze:

  • Call-by-Call-Anbieter müssen inzwischen vor Beginn eines Telefonats den Preis pro Minute beziehungsweise der Gesprächseinheit ansagen.
  • Jede Preisansage muss 3 Sekunden vor dem Start des Gebührenzählers stoppen.
  • Call-by-Call können nur Kunden der Telekom nutzen.
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Vorsicht vor den unsauberen Methoden mancher Anbieter

Trotz günstiger Flatrate-Angebote sind Telefonate über Call-by-Call-Vorwahlen bei Sparfüchsen beliebt, um preiswert zu telefonieren. Einige Anbieter nutzen das Verfahren jedoch, um kurzfristig und klammheimlich die Preise zu erhöhen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Nummer 010040. Zu der Nummer erhielten zahlreiche Kund:innen unerwartet hohe Rechnungen mit einem Minutenpreis von 1,99 Euro.

Andere sichern sich Rufnummern, die nur mit einer Ziffer von häufig genutzten Sparvorwahlen abweichen, und gehen mit deutlich höheren Preisen auf Kund:innenfang.

Call-by-Call-Nutzer:innen sahen bislang nur an der hohen Telefonrechnung, dass sie in eine Kostenfalle getappt waren. Damit ist seit dem 1. August 2012 Schluss. Call-by-Call-Anbieter müssen seitdem vor Beginn eines Telefonats den Preis pro Minute beziehungsweise der Gesprächseinheit ansagen. Dies gilt auch, wenn sich der Tarif während eines laufenden Gesprächs ändern sollte. Jede Preisansage muss 3 Sekunden vor dem Start des Gebührenzählers stoppen. Der Vorteil: Ohne Ansage ist das gesamte Gespräch für den Call-by-Call-Nutzer:innen kostenlos.

Prüfen Sie genau die Vorteile

Call-by-Call können nur Kund:innen der Telekom nutzen. Zahlreiche Wettbewerber bieten günstigere Tarife unter Vorwahlen, die mit 010 oder 0100 beginnen.

Kund:innen mit einer Festnetz-Flatrate können mit Call-by-Call weiterhin preiswert auch ins Ausland oder in die Mobilnetze telefonieren. Haben Sie keine Flatrate, lohnt sich Call-by-Call nach wie vor auch für Orts- und Ferngespräche.

Listen mit günstigen Tarifen finden Sie in der Tagespresse, über Vergleichsportale im Internet oder auf den Webseiten der Anbieter.

Beachten Sie das Zeitfenster, in dem Sie telefonieren

Welche Sparvorwahl sich lohnt, hängt oft davon ab, zu welchem Zeitpunkt Sie wohin telefonieren. Ein Call-by-Call-Anbieter, der zu ganz bestimmten Zeiten und Zielen besonders günstige Preise anbietet, kann ansonsten wesentlich teurer sein als die Konkurrenz. Daher sollten Sie die Angebote verschiedener Anbieter genau miteinander vergleichen.

Verlassen Sie sich nur auf tagesaktuelle Preislisten

Die Preise der Call-by-Call-Anbieter ändern sich mitunter sehr schnell. Preise, die an einem Tag gelten, können am nächsten Tag schon anders sein. Informieren Sie sich über tagesaktuelle Preise am besten auf der Internetseite des Anbieters.

Seien Sie konzentriert beim Tippen und beachten Sie die Ansage

Wenn Sie die Sparvorwahl eingeben, achten Sie darauf, sich nicht zu vertippen, um nicht beim falschen Anbieter zu landen.

Hören Sie bei der Ansage vor Gesprächsbeginn genau hin, ob die genannten Preise mit denen aus der Werbung übereinstimmen und ob der Preis in Euro oder Cent angesagt wird. Bei Abweichungen oder Fehlen der Preisansage sollten Sie das Gespräch besser beenden und die Vorwahl eines anderen Anbieters wählen.

Kontrollieren Sie die Telefonrechnung

Call-by-Call-Gespräche werden in der Regel über die Telefonrechnung des Festnetzanbieters abgerechnet. Dort tauchen die Posten meist unter der Rubrik "Verbindungsentgelte anderer Anbieter" auf.

Prüfen Sie, ob die aufgeführten Gespräche gemäß der Preisansage berechnet wurden. Ist dies nicht der Fall, können Sie den  Rechnungsposten mit Hilfe unseres Musterbriefes binnen 8 Wochen beanstanden.

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