Im Winter geschieht es am häufigsten, dass die Fenster von innen beschlagen oder nass werden. Das kann mehrere Gründe haben. Wer nun nicht handelt riskiert, dass sowohl Wohnung, als auch Gesundheit Schaden nehmen.
Die kälteste Jahreszeit führt zwangsläufig dazu, dass man sich die meiste Zeit in Innenräumen aufhält. Das Bedürfnis nach angenehm warmen Temperaturen im eigenen Haus oder der Wohnung ist groß. Doch es ist auch gefährlich, denn oft gerät das Lüften in Vergessenheit und das kann im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung führen. Ist der Schimmel erst einmal da, können Menschen mit gesundheitlichen Problemen reagieren und Möbel, Tapeten und Böden müssen behandelt werden. Feuchtigkeit an den Fensterscheiben ist eines der sichtbarsten Warnsignale, bei welchen man unverzüglich handeln sollte, um der Bildung von Schimmel entgegenzuwirken.
Wodurch entsteht die Feuchtigkeit am Fenster?
Um eines vorweg zu nehmen, es handelt sich nicht um Feuchtigkeit die von außen durch die Scheiben gedrückt wurde. In den seltensten Fällen sind defekte Fenster der Grund dafür. Die nassen Fensterscheiben entstehen vorwiegend durch Kochen, Duschen und auch durch Wäsche trocknen. Auch durch das Atmen von Mensch, Tier sowie durch Zimmerpflanzen entsteht Feuchtigkeit. Bei Wasser an den Fensterscheiben handelt es sich also um Kondenswasser, welches durch alltägliche und völlig natürliche Vorgänge entsteht.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht sichtbar
Ab einer relativen Luftfeuchte von 70 bis 80 Prozent direkt an der Wand, können Schimmelpilze wachsen. Die Wand fühlt sich dafür weder feucht an, noch kann man sehen ob sich Kondenswasser gebildet hat. Das kann man erst sehen, wenn die Luftfeuchtigkeit bei 100 Prozent liegt.
5 Minuten Stoßlüften reichen
Die entstandene Luftfeuchtigkeit sollte unbedingt nach außen transportiert werden. Der schnellste Weg dorthin wird durch tägliches Lüften erreicht. Stoßlüften heißt hier das Zauberwort. Maximal 3 bis 5 Minuten und das zwei- bis dreimal täglich reichen in der Regel aus. Mit Stoßlüften ist das Lüften über das weit geöffnete Fenster gemeint. So kann ein optimaler Luftaustausch stattfinden, bei der die Feuchtigkeit von innen schnell mit frischer Luft austauscht wird. Die Befürchtung, dass mit diesem Vorgang der Raum auskühlt und die teure Heizenergie verloren geht ist unberechtigt. Die Wärme wurde durchs Heizen in den Wänden und Decken der Räume gespeichert und diese kann durch ein kurzes Stoßlüften nicht entweichen. Ganz anders wäre es, wenn das Fenster in Kippstellung geöffnet wäre. Die Wände würden auskühlen und die Gefahr von Schimmelpilzbildung wäre erhöht. Zudem wird bei Kippstellung der Fenster kostbare Heizenergie verschwendet.
Unser Experten- Tipp
Während der Stoßlüftung sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass während der Lüftzeit die Heizung ausgeschaltet wird, empfiehlt Arian Freytag, Energieexperte der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Bei geöffnetem Fenster entweicht sonst die von der Heizung abgegebene Wärme direkt nach draußen. Und als zweiten wichtigen Punkt sollten feuchte Fensterscheiben regelmäßig mit einem Tuch trockengewischt werden.
Sind die Fenster dicht?
Heizenergie kann auch durch undichte Fenster entweichen. Der Teelicht-Test kann hierbei erste Anhaltspunkte liefern. Dazu hält man ein angezündetes Teelicht dicht unter den Fensterahmen und überprüft damit, ob durch die Fenster Zugluft hereinkommt. Dies erkennt man durch das stärkere Aufflackern der Flamme. Auch ein angezündetes Räucherstäbchen kann für diesen Test verwendet werden. Wer Zugluft durch die Fenster feststellt, kann sich als Mieter bei seinem Vermieter melden oder sich als Eigentümer Hilfe bei einer Handwerksfirma für Fenster holen. Oft sind die Dichtungsgummis porös oder das Fenster muss nachjustiert werden.
Erste Hilfe bei Schimmel - die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern
Bei allen Fragen zum Erkennen und Vermeiden von Schimmelschäden hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Eine ausführliche Beratung zu vielen Energiethemen erhalten Verbraucher:innen in einem der zahlreichen Energieberatungsstützpunkte in Mecklenburg-Vorpommern. Für ein persönliches oder telefonisches Beratungsgespräch können Sie unter der kostenlosen Rufnummer 0800 809 802 400 oder unter dem Service-Telefon 0381/ 208 70 50 einen Termin vereinbaren.
Für Anfragen der Redaktionen:
Arian Freytag, Leiter Fachbereich Bauen|Wohnen|Energie