Haupterntezeit für Bohnen - Kann man eigentlich Bohnen roh verzehren?

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale MV klärt auf
Bohnen in Bauernhand
Off

In den Monaten Juli und August ist Haupterntezeit für Bohnen. Aber sollte man sie auch roh verzehren?

Bekanntlich enthält rohes Gemüse die meisten Vitamine. Allerdings birgt dies in einigen Fällen auch Gefahren. Nicht jedes Gemüse ist geeignet. So zum Beispiel bei den grünen Bohnen.

Laut Aussage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) erhielten die Giftinformationszentren im Jahr 2020 auffällig viele Anfragen zu Beschwerden nach dem Verspeisen von grünen Bohnen.

Die rohen Bohnenhülsen und -samen enthalten Phasin, welches eine giftige Eiweißverbindung ist. Phasin schützt die Pflanze vor Fraßfeinden. Nach dem Verzehr von rohen Bohnen kommt es zum Zusammenkleben von roten Blutkörperchen und somit zu einer Behinderung des Sauerstofftransportes im Blut. Weiterhin schädigt Phasin die Epithelzellen im Darm. Dies führt zu Störungen der Nährstoffaufnahme. Die typischen Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen treten nach ca. 2 bis 3 Stunden nach dem Verzehr auf. Diese können begleitet werden von blutigen Durchfällen, Fieber, Schüttelfrost und Schweißausbrüche. In seltenen Fällen kann es auch zu heftigen Krampfanfällen oder zum Schock kommen. Teilweise können die Vergiftungen auch tödlich enden.

Erkenntnisse zur kritischen Dosis sind laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) allerdings nicht konkret festzulegen. Hier spielen die Empfindlichkeit gegenüber dem Phasin, sowie die unterschiedlichen Gehalte in den Bohnen, abhängig von der Sorte, eine Rolle. Aufgrund ihres geringen Körpergewichtes sind Kinder besonders empfindlich und sollten keine rohen Bohnen essen.

Durch ausreichend langes und starkes Erhitzen der Bohnen wird die Eiweißstruktur des Phasin zerstört. Es werden mindestens 15 Minuten bei über 100°C empfohlen. Auch das Kochwasser kann in diesem Fall weiterverwendet werden. Werden die Bohnen nur blanchiert, beispielsweise vor dem einfrieren, sollte das Kochwasser nicht weiterverwendet werden. Bei tiefgekühlten Bohnen sollten Verbraucher:innen auf die Hinweise des Herstellers achten und auch hier ausreichend erhitzen. Dünsten oder Dämpfen sind für die Zubereitung von Bohnen keine geeigneten Garmethoden.

Für weitere Informationen
Sabine Rasch | Fachbereich Lebensmittel und Ernährung

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Wir suchen Verstärkung!

Unsere aktuelle Stellenausschreibung

Musterfeststellungsklage gegen GASAG AG

2. Dezember 2021: Kunden:innen der GASAG in der Grund- oder Ersatzversorgung mit Gas zahlten vor diesem Datum 6,68 Cent pro Kilowattstunde. All jene Verbraucher:innen, bei denen der Belieferungsbeginn zwischen dem 2. Dezember 2021 und dem 30. April 2022 lag, zahlten mehr als 18 Cent. Der Tarif für Bestandskund:innen blieb wesentlich günstiger.
Davon betroffen sind zehntausende Verbraucher:innen. Für sie kann sich der Preisunterschied schnell auf hunderte von Euro summieren und existenzbedrohend sein.
Der vzbv hält das „Zweiklassensystem“ der GASAG für unrechtmäßig und will mit der eingereichten Musterfeststellungsklage den Betroffenen helfen.

Mögliche Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH: Verbraucheraufruf

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg prüft derzeit die Voraussetzungen einer Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH, Köln. Wir suchen daher Verbraucher:innen, die von diesem Unternehmen mit dem Vorwurf des Falschparkens konfrontiert wurden, daraufhin ein „Vergleichsangebot“ angenommen und Geld an die Kanzlei gezahlt haben.