Strom und Gas: Unzulässige Anbieter-Methoden

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Zweifelhafte Preiserhöhungen, explodierende Abschläge oder ein plötzliches Ende der Belieferung: Einige Anbieter von Strom oder Gas sind nicht zimperlich im Umgang mit ihren Kund:innen. Wir zeigen die häufigsten Vorgehensweisen – und was Sie dagegen tun können.
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Einige Strom- und Gasanbieter teilten zu Beginn der Energiepreiskrise Ende 2021 / Anfang 2022 ihren Kund:innen mit, dass sie trotz laufender Vertragsverhältnisse die Belieferung einstellen werden.
  • Es handelte sich nach Einschätzung der Verbraucherzentralen um Kündigungen, da die Anbieter damit zum Ausdruck brachten, dass sie den Vertrag beenden wollen.
  • Das bedeutet für Sie: Sie können bei einer unwirksamen Kündigung, verbunden mit einer Belieferungseinstellung, Anspruch auf Schadensersatz haben, weil der Anbieter seinen vertraglichen Pflichten nicht nachgekommen ist.
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Strom- und Gasanbieter stellen Belieferung ein: Was kann ich tun?

Einige Strom- und Gasanbieter hatten ihren Kund:innen mitgeteilt, dass sie trotz laufender Vertragsverhältnisse die Belieferung einstellen werden. Zahlreiche Beispiele, die den Verbraucherzentralen vorliegen, zeigten dabei die gleichen Merkmale: Die konkreten Gründe wurden nicht genannt, zudem wurde nicht ausdrücklich das Belieferungsverhältnis gekündigt oder überhaupt der Begriff "Kündigung" verwendet.

Dennoch handelte es sich nach Einschätzung der Verbraucherzentralen um Kündigungen, da klar zum Ausdruck gebracht wurde, dass der Vertrag beendet werden soll.

Das Recht für eine außerordentliche Kündigung besteht in der Regel aber nur dann, wenn Kund:innen einen Grund dafür liefern – was in den beobachteten Fällen in aller Regel nicht der Fall war.

Für Betroffene heißt dies: Sie könnten bei einer unwirksamen Kündigung, verbunden mit einer Belieferungseinstellung, Anspruch auf Schadensersatz haben, weil der Anbieter seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten hat.

Mehr dazu, wenn Strom- und Gasanbieter die Belieferung einstellen, lesen Sie im verlinkten Artikel.

Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören

Was ist überhaupt eine Preiserhöhungsmitteilung? Wie muss ich reagieren? Was mache ich, wenn mein Energielieferant in Insolvenz geht? Und wie finde ich am besten einen neuen Anbieter?

Bei außergewöhnlich hohen Energiekosten stellten sich uns im Winter 2021/2022 viele neue Fragen. Wir liefern die Antworten.

Der Podcast ist im Rahmen eines vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz geförderten Projekts entstanden.

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Was mache ich bei unzulässigen Preiserhöhungen?

Anbieter dürfen die Preise grundsätzlich erhöhen, wenn Kostenfaktoren ansteigen, eine Preisanpassungsklausel vertraglich vereinbart wurde und eine Preiserhöhung nicht vertraglich ausgeschlossen ist. Aber längst nicht jede Preiserhöhung ist zulässig: Bisweilen informieren Anbieter ihre Kund:innen nicht richtig, gar nicht oder zumindest nicht rechtzeitig. Oder die AGB sehen Preisänderungen vor, die Klausel darin ist aber unwirksam – und somit auch die darauf beruhende Preiserhöhung.

Zudem kommt es nicht selten vor, dass die entscheidende Information im Anschreiben zwischen vermeintlicher Werbung regelrecht versteckt oder auf andere Weise verschleiert wurde. Daher sollten Sie Mitteilungen Ihres Versorgers immer genau prüfen. Und generell gut zu wissen: Sie haben in der Regel bei jeder Preisänderung ein Sonderkündigungsrecht.

Welche Preiserhöhungen bei Strom und Gas erlaubt sind, lesen Sie im verlinkten Artikel.

Wie reagiere ich auf überzogene Abschlagszahlungen?

Mitunter kommt es vor, dass Anbieter einen deutlich zu hohen Abschlag fordern und diese Taktik nutzen, um sich einen zinslosen Kredit zu verschaffen. In manchen Fällen wird dazu der Verbrauch nicht abgelesen, sondern sehr großzügig geschätzt.

Schätzungen des Stromverbrauchs sind aber nur in wenigen Fällen zulässig – dies gilt aus Sicht der Verbraucherzentralen auch, wenn ein Sondervertrag vorsieht, dass eine Schätzung immer möglich sein soll. Vor allem aber: Abschläge müssen den letzten Jahresverbrauch widerspiegeln oder sich an vergleichbaren Kund:innen orientieren. Passen Ihre Abschläge nicht, fordern Sie bei Ihrem Energieanbieter eine Anpassung ein.

Stift und Münzen liegen auf einer Stromrechnung.

Strom, Gas, Heizöl – Tipps und Hilfen rund um Ihre Energieverträge

Den Stromanbieter wechseln oder ein Problem mit dem Gasanbieter lösen? Unsere Übersicht rund um Energieverträge hilft weiter. Prüfen Sie Rechnungen, Preiserhöhungen, Boni und Guthabenauszahlungen. Finden Sie günstige, faire Tarife. Setzen Sie bei Problemen Ihre Rechte durch.

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Musterfeststellungsklage gegen GASAG AG

2. Dezember 2021: Kunden:innen der GASAG in der Grund- oder Ersatzversorgung mit Gas zahlten vor diesem Datum 6,68 Cent pro Kilowattstunde. All jene Verbraucher:innen, bei denen der Belieferungsbeginn zwischen dem 2. Dezember 2021 und dem 30. April 2022 lag, zahlten mehr als 18 Cent. Der Tarif für Bestandskund:innen blieb wesentlich günstiger.
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Mögliche Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH: Verbraucheraufruf

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg prüft derzeit die Voraussetzungen einer Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH, Köln. Wir suchen daher Verbraucher:innen, die von diesem Unternehmen mit dem Vorwurf des Falschparkens konfrontiert wurden, daraufhin ein „Vergleichsangebot“ angenommen und Geld an die Kanzlei gezahlt haben.