Wechsel- und Nebenwirkung, Gegenanzeige - was Nahrungsergänzung verschweigt

Stand:
Die Einnahme von Arzneimitteln kann mit spezifischen Risiken verbunden sein. Hersteller müssen über Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auf dem "Beipackzettel" informieren - bei Nahrungsergänzungsmitteln aber nicht. Hier eine den einzelnen Inhaltsstoffen zugeordnete Auflistung.
Beipackzettel des Medikamentes: Wechselwirkungen
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Hersteller müssen bei Arzneimitteln über Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auf einer Gebrauchsinformation, dem "Beipackzettel", informieren. Da es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln jedoch um Lebensmittel handelt, sind sie von dieser Gesetzesregelung nicht betroffen. Die manchen Nahrungsergänzungsmittelverpackungen beiliegende Produktinformation dient oft eher  der Werbung.

Die Aufklärungspflicht für Arzneimittel gilt auch für solche Medikamente, die "nur" Vitamine, Mineralstoffe und "natürliche" Pflanzenstoffe enthalten. Nahrungsergänzungsmittel – auch wenn sie genauso hoch oder sogar noch höher dosiert sind als Arzneimittel - tragen keine entsprechenden Hinweise.

Wir sagen Ihnen daher, worüber Nahrungsergänzungsmittel ganz legal kaum bis gar nicht informieren. Und Sie erfahren, weshalb es so wichtig ist, dass Arztpraxisteam und Apothekenpersonal über alles Bescheid wissen, was Sie so zu sich nehmen. Um den Überblick zu behalten, hilft unsere Checkliste "Meine persönliche Gesundheits-'Apotheke'".

Unten finden Sie in einem Register zu zahlreichen möglichen Inhaltsstoffen von Nahrungsergänzungsmitteln Hinweise auf mögliche Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen. Alle Angaben sind sorgfältig recherchiert, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Zweifel suchen Sie bitte immer das Beratungsgespräch in einer Apotheke.

Vereinzelt gibt es schon solche Hinweise bzw. Gebrauchsinformationen bei Nahrungsergänzungsmitteln. Das ist kein Hinweis darauf, dass ein Nahrungsergänzungsmittel weniger "natürlich" ist, sondern ganz im Gegenteil ein Hinweis darauf, dass der Hersteller seine Informationsmöglichkeiten mit Blick auf Ihre Gesundheit ernst nimmt. Das müssen auch nicht immer Gegenanzeigen, Neben- oder Wechselwirkungen sein. Auch Hinweise auf die Beeinflussung von Laborwerten (z.B. bei Biotin) oder auf die Verfärbung des Urins sind wichtig.

Gegenanzeigen

Eine Gegenanzeige (Kontraindikation) ist ein Umstand, bei dem man ein bestimmtes Medikament nicht anwenden darf, da es sonst zu gefährlichen gesundheitlichen Schäden kommen kann. Ein solcher Umstand könnte eine akute Erkältung oder eine chronische Krankheit wie Rheuma sein. Aber auch Schwangerschaft und Stillzeit, ein bestimmtes Alter (Kinder, über 65-Jährige) oder die regelmäßige Einnahme anderer Medikamente können eine Gegenanzeige darstellen.

Die Gründe für Gegenanzeigen sind vielfältig. Manche Arzneien wirken unter bestimmten Bedingungen zu schwach oder zu stark. Sie können bei Schwangeren das Ungeborene schädigen oder mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind bei Arzneimitteln, die zur Anwendung bei Menschen bestimmt sind, schädliche und unbeabsichtigte Reaktionen auf das Arzneimittel. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nebenwirkung bei bestimmungsgemäßen Gebrauch - das heißt entsprechend den Vorgaben der Packungsbeilage oder Fachinformation - aufgetreten ist oder ob sie mit einer Überdosierung, einem Medikationsfehler, Missbrauch, Fehlgebrauch oder im Rahmen der beruflichen Exposition aufgetreten ist. Bei Lebensmitteln wie Nahrungsergänzungsmitteln spricht man meist von "unerwünschten Wirkungen", da der Begriff "Nebenwirkungen" sich immer auf Arzneimittel bezieht.
 

Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen
HäufigkeitsangabeDie Nebenwirkung betrifftin Prozent ausgedrückt
sehr häufigmehr als 1 Behandelten von 10Bei mehr als 10 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten.
häufig1 bis 10 Behandelte von 100Bei 1 bis 10 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten.
gelegentlich1 bis 10 Behandelte von 1.000Bei 0,1 % bis 1 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten.
selten1 bis 10 Behandelte von 10.000Bei 0,01 % bis 0,1 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten.
sehr seltenweniger als 1 Behandelten von 10.000Bei weniger als 0,01 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten.
nicht bekanntHäufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbarEs sind nur Einzelfälle bekannt, daraus kann die Häufigkeit des Auftretens nicht bestimmt werden.

Wechselwirkungen

Bei der zeitnahen/gleichzeitigen Einnahme von zwei oder mehreren Medikamenten können Arzneimittelwechselwirkungen (sog. "Interaktionen") auftreten. Die Wirkstoffe können sich hinsichtlich ihrer Aufnahme oder ihrer Verteilung im Körper gegenseitig beeinflussen. Interaktionen sind meistens unerwünscht und können zu einem Wirkungsverlust oder einer Überdosierung und damit zu gefährlichen Nebenwirkungen führen. Wechselwirkungen treten nicht nur mit verschreibungspflichtigen und freiverkäuflichen Medikamenten, sondern auch mit Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Getränken (Kaffee, Tee, Alkohol) und pflanzlichen Heilmitteln auf.

Um das Risiko von Wechselwirkungen abschätzen zu können, ist es wichtig, dass Sie das behandelnde ärztliche Personal informieren, wenn Sie neben Arzneimitteln auch Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchten. Das ist ganz besonders wichtig in der Behandlung von Krebserkrankungen (Chemotherapie, Bestrahlung), wie eine 2022 veröffentlichte Studie der Hochschule Fulda zeigt.


Quellen:

Zimmermann M: Was sind Kontraindikationen? Stand: 15.02.2022 (abgerufen am 19.07.2023)

gesund.bund.de: Nebenwirkungen von Arzneimitteln (abgerufen am 19.07.2023)

Was steht im Beipackzettel - Übersetzungshilfe (pdf zum Download). Stiftung Gesundheitswissen 2023

vfa: Packungsbeilagen lesen lernen.

 

Register der in Nahrungsergänzungsmitteln öfter enthaltenen Substanzen

Alpha-Liponsäure

ALA, Lipoate, Thioctan

Stand: 06.08.2021

Gegenanzeigen:

  • Nicht in der Schwangerschaft und beim Stillen nehmen, nicht für Kinder und Jugendliche 
     

Nebenwirkungen:

  • Alpha-Liponsäure kann zu einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel führen und damit die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.  138
  • Das Geschmacksempfinden kann sich verändern. 
  • Bei 1-10 % der Verwender:innen kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden. 138
  • Der Uringeruch kann sich verändern. 
  • Allergische Reaktionen sind möglich: Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln, ggf. Luftnot, Kreislaufschwäche, Durchfälle und Erbrechen (bis hin zu einem anaphylaktischen Schock) 
  • In Einzelfällen wurde bei einer Tagesdosis von 200-225 mg Alpha-Liponsäure / Tag ein Insulinautoimmunsyndrom (IAS) festgestellt. Von IAS betroffen sind Personen, die eine bestimmte genetische (in den allermeisten Fällen nicht bekannte) Veranlagung (HLADRB1*04:03 oder HLADRB1*04:06 Allele) besitzen. Das IAS ist gekennzeichnet durch eine Unterzuckerung, die bis zu einer Bewusstlosigkeit führen kann. 138, 139
  • Bei höheren Dosen (ab 600 mg/Tag) und nach regelmäßiger Einnahme wurden vor allem bei Diabetiker:inen mit Polyneuropathien schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie die Auslösung von Herzrhythmusstörungen und myokardialen Störungen (Angina pectoris und Herzinfarkt) sowie Anzeichen einer Leberschädigung und das Auftreten eines Insulinautoimmunsyndroms beobachtet. 138, 139
     

Wechselwirkungen:

  • Diabetes-Patienten müssen besonders vorsichtig sein, da Alpha-Liponsäure zu Unterzuckerungen führen kann. Blutzuckersenkende Medikamente können in ihrer Wirkung verstärkt werden. 
  • Eisen- oder magnesiumhaltige Produkte können Alpha-Liponsäure binden, es ist ein deutlicher zeitlicher Abstand von mehreren Stunden nötig. Gleiches gilt für calciumhaltige Nahrungsergänzungsmittel, Milch und Milchprodukte. 
  • Eine hohe Liponsäurezufuhr kann die Aufnahme des Vitamins Biotin in den Körper hemmen 140
  • Alpha-Liponsäure macht das Krebsmittel Cisplatin und andere oxidantiv wirkende Medikamente unwirksam. 138

 

Quellen:

138 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Alpha-Lipoic Acid, Stand: 28.07.2020

139 Rückruf mehrerer Nahrungsergänzungsmittel mit alpha-Liponsäure über lebensmittelwarnung.de, im Juli und August 2021

140 BfR (2004): Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln. Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil I. S.200

Beta-Carotin

Stand: 16.07.2020


Gegenanzeigen

  • Raucher:innen sollten keine Beta-Carotin-haltigen NEM einnehmen. Bei Menschen, die rauchen, wurde unter Einnahme von Beta-Carotin ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko und eine erhöhte Sterblichkeit aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen beobachtet.116 
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • keine bedeutenden Nebenwirkungen (Empfehlung: nicht mehr als 2 mg/Tag)116
     

Wechselwirkungen

  • Während der Einnahme sehr hoher Dosen Betacarotin sollten keine Vitamin-A-Präparate zusätzlich angewendet werden.
  • Arzneimittel, die mehr als 20 mg Carotin/Tag enthalten, dürfen von Raucher:innen nicht verwendet werden, bei 2-20 mg/Tag ist ein Warnhinweis vorgeschrieben.13
  • Antioxidantien wie Vitamin C, E oder Beta-Carotin machen genau den Effekt zunichte, den man mit Chemo- oder Strahlentherapie erreichen möchte. Um das Risiko einer unerwünschten Abschwächung oder Verstärkung der Krebstherapie zu vermeiden, sollten Sie jegliche Nahrungsergänzung mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. 79
     

Weitere Informationen

Beta-Carotin als Nahrungsergänzungsmittel


Quellen:

13 EFSA (2012): Scientific Opinion Statement on the safety of β-carotene use in heavy smokers. EFSA Journal 2012;10(12): 2953 (abgerufen am 16.07.2020)

79 Menzel S; von Kieseritzky K (2018): Nahrungsergänzung bei Krebs: Nutzen oder Schaden? Stand: 17.05.2018 (abgerufen am 14.07.2020)

116  Beta-Carotin in Nahrungsergänzungsmitteln Stellungnahme Nr. 019/2005 des BfR vom 08.03.2005, ergänzt am 21.01.2013

Biotin (Vitamin H)

Stand: 31.01.2023


Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (sehr selten) 2
     

Wechselwirkungen

  • Die Einnahme von Biotin kann zu falsch positiven oder falsch negativen Labortests führen. Betroffen sind Tests, bei denen biotinylierte Reagenzien verwendet werden, beispielsweise zum Nachweis von Schilddrüsenhormonen (L-Thyroxin), Sexualhormonen oder Herzinfarkt-Markern wie Troponin T (Verfälschung von Labortests, deren Prinzip auf einer Wechselwirkung von Streptavidin mit Biotin beruht.) Falsche und verzögerte Diagnosen sowie unnötige Behandlungen können die Folge sein. 89, 105, 164
    Patient:innen sollten unbedingt in der Arztpraxis und bei der Blutabnahme das Gesundheitspersonal darüber informieren, dass sie Biotin als Nahrungsergänzung nehmen oder bis vor kurzem genommen haben.
     
  • Rohes Eiweiß enthält eine Substanz, die Biotin im Darm bindet und damit die Aufnahme von Biotin in den Körper verhindert. 1
     
  • Es gibt Hinweise, dass Arzneimittel gegen Krampfanfälle (Anticonvulsiva) den Biotinspiegel im Blutplasma senken.2
     

Weitere Informationen

Biotin als Nahrungsergänzungsmittel


Quellen:

1 BfR (2004): Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln.

2 Gebrauchsinformation Biotin_H_Forte 10 mg (Canea Pharma), U. Gröber "Arzneimittel und Mikronährstoffe", WVG 2007, S. 109

89 Zu wenig bekannt und zum Teil folgenschwer - durch Biotin verfälschte Laboruntersuchungen. arznei telegramm 50 (1) 2019; S. 14

105 Biotin in Nahrungsergänzungsmitteln kann Labortestergebnisse beeinflussen. Mitteilung Nr. 044/2019 des BfR vom 14.11.2019

164 BfArM/PEI: Biotin: Verfälschung von Immunoassays zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit. Ausgabe 4, Dezember 2022, S. 35

Bockshornkleesamen (Fenugreek)

Trigonella foenum-graecum

Stand: 18.07.2022

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaft, Stillen (Risiko für Geburtsfehler steigt)157
  • (Familiärer) Hormonempfindlicher Krebs (Brustkrebs)157


Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Durchfall und Blähungen158, 162
  • Schwindel, Benommenheit162
  • Unterzuckerung (Hypoglykämie, bedeutsam bei Diabetes)158
  • Allergische bzw. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Laufende Nase, Keuchen, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Gesichtsschwellungen, Nesselsucht und Ohnmacht157
  • Bockshornkleesamen in Arzneibuchqualität werden auf EHEC-Bakterien untersucht.161


Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt oder Extrakt aus Studien vergleichbar sein!

  • Es besteht eine nicht unerhebliche Möglichkeit von Wechselwirkungen mit relevanten Medikamenten wie Warfarin (möglicherweise erhöhtes Blutungsrisiko), SSRI-Antidepressiva (möglicherweise erhöhtes Risiko für Serotonin-Syndrom), Cyclophosphamid (Wirkungsbeeinträchtigung möglich).157
  • Außerdem können Insulin und orale Antidiabetika in ihrer Wirkung verstärkt werden. 158, 161


Für Fachkreise: Auswirkungen auf Labor-Werte

  • Blutgerinnung: International Normalized Ratio (INR) erhöht157
  • Falsch-Diagnose einer Ahornsirup-Krankheit bei Säuglingen aufgrund von Sotolon im Urin durch die Einnahme von Bockshornklee durch das Kind oder die Mutter157


Quellen:

157 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Fenugreek. Stand: 28.01.2021 (abgerufen am 18.07.2022)

158 PharmaWiki: Bockshornklee. Stand: 10.10.2021 (abgerufen am 18.07.2022)

161 Alban S: (2011): Bockshornkleesamen. Vorsicht vor falschen Versprechungen! Deutsche Apotheker Zeitung (30): 42ff

162 BVL-Stofflisten Pflanzenliste, Einträge L-Z, 2020

Calcium/Kalzium

Stand: 13.09.2023

Gegenanzeigen

  • bestimmte Krebsleiden (Lunge, Brust, Niere, Plasmozytom, Knochenmetastasen) 3
  • erhöhter Calciumblutspiegel 3
  • bestimmte Lungenerkrankungen (Sarkoidose, Morbus Boeck) 3
  • Erkrankungen, die eine Hypercalcämie begünstigen (z.B. primärer Hyperparathreoidismus, Immobilisation)3
  • bei calciumhaltigen Nierensteinen und Kalkablagerungen in den Nieren 3
  • bei eingeschränkter Nierenfunktion 3
  • bei zu hohen Calciumkonzentrationen im Urin 3
  • u. U. bei Diabetes (bei Diabeteskranken, die regelmäßig Calcium supplementierten, war die kardiovaskuläre Ereignisrate und die Mortalität erhöht) 172
  • (familiäre) Veranlagung zur Bildung von calciumhaltigen Nierensteinen (vorher ärztlichen Rat suchen) 3
  • bei Darmerkrankungen vorher den Arzt konsultieren 56
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall (selten) 3
  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Juckreiz, Nesselsucht oder Hautausschlag 3
  • Erhöhter Calciumspiegel im Blut (Hypercalcämie) mit Nierenfunktionsstörungen 3
  • vermehrte Calciumausscheidung im Urin, u. U. mit Bildung von Nieren- und Harnsteinen (reichlich trinken!) 3
  • Untersäuerung des Blutes (gelegentlich) 3
     

Wechselwirkungen

  • Calcium vermindert die Aufnahme vieler Arzneistoffe in den Körper, z.B. Levothyroxin, Tetracycline, Chinolone, einige Cefalosporine, Ketoconazol, Eisen-, Zink- und Natriumfluorid-Präparate, Antipilzmittel Estramustin. Einnahmeabstand: mindestens zwei Stunden 3
     
  • Calcium vermindert die Wirkung von Bisphosphonaten (gegen Osteoporose). Einnahmeabstand: mindestens zwei Stunden (gilt auch für calciumreiche Mineralwässer und Milchprodukte) 132, 3
     
  • Die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Herzkraft stärkenden Arzneimitteln (herzwirksame Gylkoside wie Digoxin, Digitoxin) wird erhöht und das Risiko von Herzrhythmusstörungen  gesteigert.3
     
  • Entwässerungsmittel / Diuretika (Thiazid-Typ) verringern die Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Aufnahme sollte der Calcium-Blutspiegel überwacht werden 3
     
  • Magensäurehemmer (Antacida) können zum einen die Bioverfügbarkeit von Calcium verringern, aber auch die Ausscheidung über die Nieren hemmen (durch Alkalisierung des Urins) 3
     
  • Die Einnahme von Calcium zusammen mit großen Mengen Calcium aus Nahrungsmitteln und alkalischen Wirkstoffen (Säurehemmer, Antacida) kann zu einem Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrom) mit erhöhten Calcium-Werten im Blut, einer metabolischen Alkalose (Untersäuerung des Bluts), Nierenversagen und Weichteilverkalkung führen. Calciumspiegel in Serum und Urin kontrollieren!3
     
  • Glucocorticoide wie z.B. Cortison verringern die Aufnahme von Calcium aus dem Darm und erhöhen die Ausscheidung über die Nieren. Langfristig kann das zu einer Osteoporose führen. 133
     
  • Das Antiepileptikum Phenytoin stört den Calcium-Stoffwechsel und kann dadurch zur Verringerung von Knochendichte und -festigkeit führen. 134
     
  • Nahrungsmittel, die größere Mengen Oxalsäure, Phytinsäure oder Phosphate enthalten (z.B. Spinat, Rhabarber, Getreideprodukte, Schmelz- und Hartkäse) können die Calcium-Aufnahme hemmen. Die Calcium-Aufnahme sollte mit einem Abstand von zwei Stunden erfolgen.3
     
  • Vitamin D steigert die Aufnahme (Resorption) von Calcium. 3
     

Weitere Informationen

Calcium als Nahrungsergänzungsmittel
 

Quellen:

3 Gebrauchsinformation CalciumVerla® 600 mg, (enthält Calciumcarbonat), Stand: September 2021 (eingesehen am 13.09.2023)

56 Crockett SD et al. (2018): Calcium and vitamin D supplementation and increased risk of serrated polyps: results from a randomised clinical trial. Gut Published Online First: 01 March 2018. doi: 10.1136/gutjnl-2017-315242.

132 Gerdemann A; Griese N (2008): Bisphosphonate erfordern eine intensive Beratung. pta-forum 04 (eingesehen am 13.09.2023)

133 Stiftung Warentest (15.01.2021): Medikamente im Test. Glucocorticoide: Betamethason, Cloprednol, Dexamethason, Hydrocortison, Methylprednisolon, Prednisolon, Prednison und Triamcinolon

134 Stiftung Warentest (15.01.2021): Medikamente im Test. Epilepsiemittel Phenytoin

172 Zixin Qiu et al. (2023): Associations of Habitual Calcium Supplementation With Risk of Cardiovascular Disease and Mortality in Individuals With and Without Diabetes. Diabetes Care, 28.07.2023 dc230109

Chitosan


Gegenanzeigen

  • ggf. Allergie gegen Schalentiere (sofern nicht aus Pilzen bzw. Algen gewonnen)
  • Untergewicht
  • Kinder unter 3 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit


Vorsicht ist geboten bei

  • Kindern und Jugendlichen im Wachstum
  • älteren Menschen
  • chronischen Verdauungsproblemen (Verstopfung, Darmverschluss, nach einer Darmoperation, Gastroparese, Darmpolypen)
  • entzündlichen Darmerkrankungen
  • Stoffwechselstörungen
  • längerfristiger Arzneimitteleinnahme 73


Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Blähungen, Unterbauchschmerzen, Durchfall und Völlegefühl)
  • allergische Reaktionen (Hautausschlag, Nesselfieber und Juckreiz 73


Wechselwirkungen

  • meist als Medizinprodukt, seltener als Nahrungsergänzungsmittel, nicht als Arzneimittel erhältlich
  • Da Chitosan Lipide bindet, kann es möglicherweise die Aufnahme fettlöslicher Medikamente (z.B. orale Kontrazeptiva, Hormone, Retinoide und Steroide) hemmen. Es wird ein zeitlicher Einnahmeabstand von 4 Stunden zu solchen Arzneimitteln empfohlen. Chitosan kann auch Nahrungsbestandteile wie fettlösliche Vitamine und essentielle Fettsäuren binden 73,74
     

Weitere Informationen

Chitosan als Nahrungsergänzungsmittel
 

Quellen:

73 Pharma-Wiki: Chitosan, Stand: 28.05.2019, (abgerufen am 15.07.20)

74 Schlankheitsmittel mit Chitosan: Gefährliche Wechselwirkung. Gute Pillen, schlechte Pillen (2), 2010, S. 8

Chondroitin


Gegenanzeigen

möglicherweise:

  • Schwangerschaft und Stillzeit 33
  • Kinder und Jugendliche 33
  • Prostatakrebserkrankung
  • Asthma

Personen mit Allergien auf Fischeiweiß sollten darauf achten, dass die Produkte mit Chondroitinsulfat nicht aus Haifischgewebe oder anderen Fischen gewonnen wurde.

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • gastrointestinale Beschwerden (Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit) sowie Kopfschmerzen bzw. Schwindelgefühl 115


Wechselwirkungen

  • Chondroitin verlängert möglicherweise die Blutungszeit. Bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern (Wirkstoff: Warfarin) sollte auf die Einnahme von Chondroitin verzichtet werden. 33


Weitere Informationen

Chondroitin als Nahrungsergänzungsmittel


Quellen:

33 BfR (2007): Verwendung von Chondroitinsulfat in Nahrungsergänzungsmitteln. BfR-Stellungnahme Nr. 031/2007 vom 15.06.07 (abgerufen am 20.07.2020)

115 Risikobewertung von Chondroitinsulfat in Nahrungsergänzungsmitteln. Aktualisierte Stellungnahme Nr. 040/2018 des BfR vom 07.12.2018, (abgerufen am 18.07.2020)

Cranberry (Großfrüchtige Moosbeere)

Vaccinium macrocarpon

Gegenanzeigen

  • Veranlagung zu Nierensteinen (Oxalatsteine)
  • Aspirin-Allergie (enthält Salicylsäure)


Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

Bei übermäßigem Konsum:

  • leichte Magen-Darm-Probleme möglich (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) 103
  • Hämaturie (Blut im Urin) 103
  • längerfristige Verwendung kann möglicherweise das Risiko für Nierensteine erhöhen 110


Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt oder Extrakt aus Studien vergleichbar sein!

  • Möglicherweise erhöht der Verzehr hoher Mengen Cranberry-Saft bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten (Wirkstoffe Warfarin und Phenprocoumon) die Blutungsneigung 37. Auch Cranberry-Konzentrate und NEM könnten problematisch sein 38. Halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie Cranberry-Produkte einnehmen. Eine Überwachung der Gerinnungswerte kann angezeigt sein.
     
  • Cranberry (bzw. deren Gerbstoffe) werden über die Leber ausgeschieden. Wird Cranberry zusammen mit Medikamenten eingenommen, die ebenfalls über die Leber verstoffwechselt werden (z.B. Wirkstoffe: Ibuprofen, Diazepam (Valium), Diclofenac (Voltaren), können die Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Medikamente verstärkt werden. 38
     
  • Cranberry-Saft senkt den pH-Wert des Urins. 103
     
  • Cranberry-Extrakt kann zu reduzierten Wirkspiegeln von Tacrolimus (Immunsuppressivum) führen. 103


Für Fachkreise

  • Cranberry hemmt die enterischen CYP3A-Aktivitäten und kann die Resorption von Substraten beeinträchtigen. 103
  • Cranberry hemmt CYP2C9 in vitro, in klinischen Studien konnte eine Auswirkung auf Warfarin-Spiegel nicht bestätigt werden. 103,81
  • UGT-Substrat (Uridin-5-Diphospho-Glucuronosyltransferase): Cranberry moduliert UGT-Enzyme in vitro und kann das Risiko von Nebenwirkungen von durch sie metabolisierten Arzneimitteln erhöhen 103
  • Cranberries können den PSA-Spiegel (prostataspezifisches Antigen) senken und in die Expression androgenresponsiver Gene eingreifen.100

 

Weitere Informationen

Cranberry als Nahrungsergänzungsmittel
 

Quellen:

37 Paeng CH et al (2007): Interaction between warfarin and cranberry juice. Clin Ther. 29(8): 1730-5

38 Srinivas NR (2013): Cranberry juice ingestion and clinical drug-drug interaction potentials; review of case studies and perspectives. J Pharm Pharm Sci. 16(2): 289-303

81 ABDA und die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (2014):  Sicher is(s)t sicher. Interaktionen zwischen Arzneimittel und Lebensmitteln. April 2014

100 R. Bublak: Augen auf bei der Laboruntersuchung. OTC-Gebrauch verfälscht Laborwerte. Ärztezeitung vom 25.09.2018

103 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Cranberry, Stand: 26.10.18 (abgerufen am 18.07.20)

110 Netdoktor: Heilpflanzen – Cranberry, Stand: 10. Juli 2017 (abgerufen am 18.07.20) (AFGIS)

Curcuma (Kurkuma, Gelbwurz, Indischer Safran, Turmeric)

Stand: 26.09.2023

Curcuma longa

Gegenanzeigen

  • Gallenverschluss, Gallenentzündung, Gallensteine, anderen Gallenleiden oder Lebererkrankungen 111
  • bei bestehenden gastrointestinalen Beschwerden und einer Neigung zu Nierensteinen sollte unbedingt vorher der Arzt konsultiert werden 112
  • durch Alkoholkonsum oder Medikamente vorgeschädigte Leber


Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • manchmal: Magenbeschwerden, Mundtrockenheit, Blähungen 111
  • selten: schwere Leberschäden mit Todesfolge  174, 175
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt oder Extrakt aus Studien vergleichbar sein!

  • Es besteht eine nicht unerhebliche Möglichkeit von Wechselwirkungen mit relevanten Arzneistoffen der Onkologie (Krebstherapie). 110, 118  Wechselwirkungen mit Palbociclib, Capecitabin und Enzalutamid wurden beobachtet 120
     
  • Curcuma verstärkt die Wirkung von Blutverdünnern (Warfarin etc.) 112
     
  • Curcuma hat in Laborversuchen die Wirkung von Chemotherapeutica wie Camptothecin, Mechlorethamin, Doxorubicin oder Cyclophosphamiden verhindert. Inwieweit das klinische Relevanz hat, ist nicht bekannt. 112
     
  • Der Abbau des Arzneistoffs Tacrolimus (Immunsupressant) wird bei gleichzeitiger Einnahme von Curcumin verringert, es kommt zu erhöhten Plasmaspiegeln und möglicherweise zu verstärkten Nebenwirkungen. 112
     
  • Curcuma beeinflusst den P-Glycoproteinspiegel im Darm und erhöht dadurch die Konzentration von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wie Celiprolol, Midazolam und Verapamil.112
     
  • Ibuprofen und Acetylsalicylsäure/Aspirin erhöhen die zytotxische Wirkung von Curcumin signifikant.  Losartan (gegen Bluthochdruck) kann in der Wirkung verstärkt werden.112


Für Fachkreise

  • Curcuma behindert die Arbeit der Enzyme CYP3A4, CYP1A2-, CYP2A6, CYP2C9- und CYP2D6. Bei Arzneimitteln, die darüber verstoffwechselt werden, kommt es zu erhöhten Plasmaspiegeln und möglicherweise zu verstärkten Nebenwirkungen.112
     
  • Die Einnahme von Kurkuma – einmal kombiniert mit Piperin – senkte bei bislang zwei Brustkrebspatientinnen die Wirkspiegel von Everolimus (Afinitor®) unter den notwendigen therapeutischen Wirkspiegel (> 10 ng/ml).119 Darüber hinaus wurden Wechselwirkungen mit oralen Krebsmitteln wie Palbociclib, Capecitabin und Enzalutamid beobachtet.120
     
  • Curcumin kann Thioflavin-T-Tests aufgrund seiner starken absorbierenden und fluoreszierenden Eigenschaften beeinträchtigen.112

 

Weitere Informationen

Curcuma als Nahrungsergänzungsmittel
 

Quellen:

101 C. Ritter (2017): Bewertung des Interaktionsrisikos komplementärmedizinischer Phytotherapeutika in der Onkologie. (abgerufen am 26.09.2023)

111 Netdoktor: Heilpflanzen - Kurkuma, Stand: 10.08.2022   (abgerufen am 26.09.2023) (AFGIS)

112 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Turmeric. Stand: 14.03.2023 (abgerufen am 26.09.2023)

118 Krebsinformationsdienst (2019): Was ist dran: Kurkuma bei Krebs? Studiendaten zu Curcumin überzeugen bislang nicht (abgerufen am 26.09.2023)

119 Mir O, Ropert S, Chamseddine AN, Paci A. Curcumin dietary supplements and everolimus-based cancer treatment. Ann Oncol. 2018 Jan 1;29(1):287-288. doi: 10.1093/annonc/mdx714.

120 Clairet AL, Boiteux-Jurain M, Curtit E, Jeannin M, Gérard B, Nerich V, Limat S. Interaction between phytotherapy and oral anticancer agents: prospective study and literature review. Med Oncol. 2019 Apr 16;36(5):45. doi: 10.1007/s12032-019-1267-z.

174 Französische Lebensmittelsicherheitsbehörde ANSES (2022): Adverse effects associated with the consumption of food supplements containing turmeric. Stand: 29.06.2022

175 Australian Government, Department of Health and Aged Care (2023): Medicines containing turmeric or curcumin - risk of liver injury. Stand: 15.08.2023

Echinacea (Sonnenhut)

Echinacea purpurea, E. angustifolia

Gegenanzeigen

  • bei bekannter Autoimmunerkrankung 57
  • bei Multipler Sklerose und anderen Systemerkrankungen 57
  • möglicherweise Schwangerschaft und Stillzeit
  • Überempfindlichkeit und Allergien auch gegen andere Korbblütler 57
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme 5
  • allergische Hautreaktion (selten) 5
  • Atemnot, Schwindel, Blutdruckabfall, Anaphylaktischer Schock (sehr selten) 5
  • Stevens-Johnson-Syndrom (sehr selten) 5
  • Auftreten von Immunerkrankungen (sehr selten) 5
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Echinacea mit Koffein kann die Wirkung von Koffein verstärkt werden und damit möglicherweise auch die Nebenwirkungen. 6
  • Echinacea kann die Aufnahme und Wirkung zahlreicher Medikamente (CYP450) beeinflussen. Deshalb sollten Sie vor der Einnahme von Echinacea immer Ihren Arzt befragen.
  • Es besteht eine nicht unerhebliche Möglichkeit von Wechselwirkungen mit relevanten Arzneistoffen der Onkologie (Krebstherapie). 101

 

Quellen:

5 Gebrauchsinformation Echinacea-ratiopharm® 100 mg Tabletten

6 Phytodoc: Nebenwirkungen und Gegenanzeigen von Sonnenhut.  (abgerufen 16.07.2020)

57 Pharma-Wiki: Echinacea. Stand: 25.03.2018

101 C. Ritter (2017): Bewertung des Interaktionsrisikos komplementärmedizinischer Phytotherapeutika in der Onkologie. (abgerufen am 20.07.20)

Eisen


Gegenanzeigen

  • Eisenspeicher-Erkrankungen
  • Säuglinge unter drei Monaten
  • Verwertungsstörungen
  • Vorsicht bei Magen-Darm-Geschwüren
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Magen-Darm-Beschwerden 7
  • Verstopfung (Obstipation) 7
  • Stuhlverfärbung (unbedenklich) 7
     

Wechselwirkungen

  • Eisenpräparate vermindern die Aufnahme vieler anderer Medikamente und von Fluor, Phosphat, Kupfer und Chrom, Zink, Einnahmeabstand: 2-3 Stunden. 7
  • Bei gleichzeitiger Einnahme vermindert Eisen die Aufnahme von Bisphosphonaten (gegen Osteoporose) - zeitlicher Abstand nötig. 107
  • Die Aufnahme von Eisen wird durch magensäurebindende Medikamente (Antacida), Tee, Kaffee und Milch vermindert. Einnahmeabstand: 1-2 Stunden 7
  • Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen.8 Eine Einnahme mit Vitamin-C-haltigen Getränken oder Obst ist vorteilhaft.

 

Weitere Informationen

Eisen als Nahrungsergänzungsmittel
 

Quellen:

7 Gebrauchsinformation Eisentabletten-ratiopharm® 100 mg Filmtabletten

8 Verordnung (EU) Nr. 432/2012 der Kommission vom 16. Mai 2012

107 H. Grosse: Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Verbraucherzentrale Düsseldorf, 1. Auflage 2019, S. 76

Folsäure


Gegenanzeigen

  • chronischer Vitamin B12-Mangel (perniziöse Anämie)
  • Blutarmut mit vergrößerten roten Blutkörperchen (mit und ohne B12-Mangel) 39
     

Nebenwirkungen

Bei Einnahme hoher Dosen (selten):

  • Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Erregbarkeit, Hautreaktionen, Krämpfe, Depressionen 9
  • Einige Studien belegen, dass die Einnahme von Folsäure in Dosen zwischen 800-1200 μg das Herzinfarktrisiko bei Patienten mit Herzproblemen erhöht.
     

Wechselwirkungen

  • Es können Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. in Form von Hautrötungen (Erythem), Juckreiz, Luftnot (Bronchospasmus), Übelkeit oder Kreislaufkollaps (anaphylaktischem Schock) auftreten. 39
     
  • Bei sehr hohen Dosierungen kann es zu Magen-Darm-Störungen, Schlafstörungen, Erregung und Depression kommen. 39
     
  • Folsäure vermindert die Wirkung von verschiedenen Medikamenten gegen Krebserkrankungen (Wirkstoff Methotrexat) und Präparaten gegen Infektionskrankheiten (Wirkstoffe: Trimethoprim, Proguanil und Pyrimethamin) 9
     
  • Die Einnahme hoher Mengen Folsäure (5 mg) verstärkt möglicherweise einige Nebenwirkungen von verschiedenen Medikamenten gegen Krebserkrankungen (Wirkstoffe: 5-Fluorouracil, Capecitabine) 9

 

Weitere Informationen

Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel
 

Quellen:

9 Gebrauchsinformation Folsäure-ratiopharm® 5 mg

39 Gebrauchsinformation Folsan 0,4 mg (Teofarma s.r.l.)

Ginkgo

Ginkgo biloba

Gegenanzeigen

  • Bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bei bekanntem Krampfleiden (Epilepsie)
  • im Vorfeld anstehender Operationen oder Zahnbehandlungen (erhöht die Blutungsneigung)
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • leichte Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen 10
  • Schwindel oder Verstärkung bereits bestehender Schwindelbeschwerden 10
  • Ginkgo-Extrakte können schwere Herzrhythmusstörungen auslösen 129
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Ginkgo mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (wie z.B. den Wirkstoffen Phenprocoumon, Warfarin, Clopidogrel, Acetylsalicylsäure und anderen nichtsteroidalen Antirheumatika) kann deren Wirkungsverstärkung nicht ausgeschlossen werden. 10
     
  • Ginkgo wird über die Leber ausgeschieden. Wird Gingko zusammen mit Medikamenten eingenommen, die ebenfalls über die Leber verstoffwechselt werden (z.B. Wirkstoffe: Ibuprofen, Diazepam (Valium), Diclofenac (Voltaren), können die Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Medikamente verstärkt werden.
     
  • Ginkgo sollte nicht mit Medikamenten eingenommen werden, die die Krampfanfälligkeit erhöhen, z.B. bestimmte Antibiotika, Antidepressiva, Immunsuppressiva.
     

Weitere Informationen

Ginkgo als Nahrungsergänzungsmittel

 

Quellen:

10 Gebrauchsinformation Gingium intens 120 mg Filmtabletten

129 Arznei-Telegramm: Nebenwirkungen. Herzrhythmusstörungen unter Ginkgo Biloba. AT Jg. 51, Nr.8, S.64.

Ginseng

Panax ginseng

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bei Menschen mit einer Autoimmunerkrankung
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Bei empfindlichen Personen: Magen-Darm-Probleme, Schlafstörungen, allergische Reaktionen (Hautauschlag, Nesselsucht) 11
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Ginseng kann in Kombination mit Koffein den Blutdruck und die Herzfrequenz bedenklich erhöhen. 12
     
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Ginseng mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln vom Cumarin-Typ (Phenprocoumon, Warfarin) kann deren Wirkung abgeschwächt werden. Es sollte eine engmaschige Kontrollen der Gerinnungswerte im Blut bis zu 14 Tage nach Absetzen dieses Arzneimittels erfolgen, um die Dosis der blutgerinnungshemmenden Medikamente anzupassen. 12, 59
     
  • Ginseng senkt vermutlich den Blutzuckerspiegel. Bei gleichzeitiger Einnahme von Blutzuckersenkenden-Medikamenten (Diabetes) kann der Blutzuckerspiegel möglichweise zu stark abfallen.
     
  • Ginseng kann die Wirkung von blutverdünnenden Arzneimitteln (Antikoagulanzien) vermindern. 11
     
  • Es besteht eine nicht unerhebliche Möglichkeit von Wechselwirkungen mit relevanten Arzneistoffen der Onkologie (Krebstherapie). 101

 

Quellen:

11 Gebrauchsinformation Ginsana® (Ginseng-Extrakt G115) 100 mg - Kapseln

12 Ginseng-Interaktionen - Wechselwirkungen mit konventionellen Arzneimitteln. Deutsche Apotheker-Zeitung 36/2013

59 Liperoti R et al. (2017): Herbal Medications in Cardiovascular Medicine. Journal of the American College of Cardiology 69 (9): 1188-99 in der korrigierten Fassung lt. JACC 69 (16), S. 2103

101 C. Ritter (2017): Bewertung des Interaktionsrisikos komplementärmedizinischer Phytotherapeutika in der Onkologie. (abgerufen am 20.07.20)

Goji

Lycium barbarum

Gegenanzeigen

  • möglicherweise Schwangerschaft
  • Einnahme von Gerinnungshemmern
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • keine Nebenwirkungen bekannt
     

Wechselwirkungen

  • Goji verlängert die Blutungszeit. Bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern/Vitamin K-Antagonisten (Wirkstoffe: Warfarin, Phenprocoumon (Marcumar®)) muss die Blutungszeit sorgfältig überwacht werden, ggf. ist eine Anpassung der Dosierung des Gerinnungshemmers nötig.
     
  • Fallbeschreibungen sprechen von ausgedehnten Blutungen. Es wird empfohlen bei Einnahme dieser Medikamente auf Goji in jeglicher Form (getrocknete Früchte, Saft, Konfitüre etc.) zu verzichten. 14

 

Quellen:

14 BfArM und Paul Ehrlich Institut (2013): Mögliche Interaktion zwischen Vitamin-K-Antagonisten und der Goji-Beere – Risiko von INR-Erhöhung und schweren Blutungsereignissen. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, Ausgabe 1, S. 13f. (abgerufen am 18.07.20)

Glucosamin


Gegenanzeigen

  • Allergie gegen Schalentiere (Muscheln, Krebse) 32
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • eingeschränkte Glucosetoleranz (häufigere Messungen des Blutzuckerspiegels können erforderlich sein 32
  • Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion 32
  • erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (es wurde in einigen Fällen eine Erhöhung der Blutfettwerte beobachtet) 32
  • Asthma (Symptom-Verstärkung) 32
     

Nebenwirkungen

  • Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Hautausschlag, Juckreiz, Hautrötung 32
  • Gefährlich: Schwellungen von Gesicht, Zunge oder Hals (Angioödem) 32
     

Wechselwirkungen

  • Glucosamin verlängert die Blutungszeit. Bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern vom Cumarin-Typ (Phenprocoumon, Warfarin), muss die Blutungszeit sorgfältig überwacht werden, ggf. ist eine Anpassung der Dosierung des Gerinnungshemmers nötig. 32
     
  • Glucosamin kann die blutgerinnungshemmende Wirkung der obigen Medikamente verstärken und zu schweren Organblutungen führen. 40

 

Quellen:

32 Gebrauchsinformation Glucosamin-ratiopharm® 1500 mg Pulver

40 BfR (2007): Verwendung von Glucosamin und dessen Verbindungen in Nahrungsergänzungsmitteln. Stellungnahme Nr. 032/2007

Granatapfel

Punica granatum

Gegenanzeigen

  • im Vorfeld anstehender Operationen oder Zahnbehandlungen (erhöht die Blutungsneigung)
     

Nebenwirkungen

  • allergische Reaktionen
     

Wechselwirkungen

  • Granatapfelsaft kann blutdrucksenkend wirken. 42 Eine Einnahme in Kombination mit blutdrucksenkenden Medikamenten kann möglicherweise zu einem Blutdruckabfall führen.
     
  • Granatapfelsaft und Granatapfelextrakte könnten die Verstoffwechslung einiger Medikamente (z.B. Amlodipin, Diltiazem, Warfarin, Fentanyl usw., Abbau über Cytochrom P450 2C9) beeinflussen, was die Wirkung und Nebenwirkungen dieser Medikamente verändern kann. 41

 

Quellen:

41 Hidaka M et al. (2008): Inhibitory Effects of Fruit Juices on Cytochrome P450 2C9 Activity in Vitro, Bioscience, Biotechnology, and Biochemistry 72 (2), 406-11, DOI: 10.1271/bbb.70511

42 Lynn A et al. (2012): Effects of Pomegranate Juice Supplementation on Pulse Wave Velocity and Blood Pressure in Healthy Young and Middle-aged Men and Women. Plant Foods for Human Nutrition 67 (3): 309–14

Grüntee (-Extrakt)

Stand: 29.12.2022

Camellia sinensis

Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt
     

Nebenwirkungen

  • Grüner Tee enthält Koffein. Übermäßiger Koffeinkonsum kann die Ursache für Magen-Darm-Problem, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme und Unruhe sein.
  • Es gibt Hinweise auf hepatotoxische und gastrointestinale Effekte 43/44
     

Wechselwirkungen

  • Grüner Tee sollte aufgrund des Koffeingehalts nicht in Kombination mit anderen Stimulanzien eingenommen werden.
     
  • Es wird empfohlen, Grüntee-Extrakte getrennt von Eisen-Supplementen und zwischen den Mahlzeiten einzunehmen. 44
     
  • Grüntee-Extrakt hemmt die Aufnahme von Nicht-Hämeisen 46 (vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, in tierischen Lebensmitteln sind das Ferritin, Hämosiderin und Eisencitrat). Könnte die Eisenaufnahme bei Vegetariern zusätzlich erschweren.
     
  • Grüntee-Extrakte können offenbar die Aufnahme von Medikamenten aus dem Darm vermindern, vor allem des Betablockers Nadolol oder von Codein (Hustenstiller) 45, 125
     
  • Das in Grüntee-Extrakt enthaltene Epigallocatechingallat (EGCG) steigert die Bioverfügbarkeit von Tamoxifen (Medikament (Antiöstrogen) bei Brustkrebs). 47
     
  • Medikamente mit der Wirkstoffgruppe Boronsäure (zur Krebsbehandlung) sollten nicht in Kombination mit Grünteeextrakt eingenommen werden (Verringerung der Wirksamkeit). 48/44
     
  • Große Mengen Grüner Tee (> 2 l/Tag) können theoretisch durch das enthaltene Vitamin-K die Wirkung bestimmter Blutgerinnungshemmer (Warfarin, Phenprocoumon) reduzieren. 125 Ob dies auch auf Grüntee-Extrakte zutrifft, ist unklar.
     
  • Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von grünem Tee können zu abnormen Veränderungen der Leberenzyme (Achtung bei Laboruntersuchungen!) führen. 100

 

Quellen:

43 Kapetanovic M (2013). Toxicity of Green Tea Polyphenols. Tea in Health and Disease Prevention. 1435-1447. 10.1016/B978-0-12-384937-3.00120-8. Zitiert in: 44

44 Gewecke K; Nannen-Ottens S (2015): Catechine aus Grüntee und mögliche Interaktionen mit dem Medikamentenstoffwechsel. Ernährung im Fokus 15 (9/10), 302-5

45 Misaka S et al. (2014): Green Tea Ingestion Greatly Reduces Plasma Concentrations of Nadolol in Healthy Subjects. Clinical Pharmacology & Therapeutics 95 (4): 432-8; doi: 10.1038/clpt.2013.241

46 Samman S et al. (2001): Green tea or rosemary extract added to foods reduces nonheme-iron absorption. The American Journal of Clinical Nutrition 73 (3): 607–12

47 Shin SC; Choi JS (2009): Effects of epigallocatechin gallate on the oral bioavailibility and pharmacokinetics of tamoxifen and its main metabolit, 4-hydroxyltamoxifen, in rats. Anticancer Drugs 20: 584-8. Zitiert in: 44

48 Golden EB et al. (2009): Green tea polyphenols block the anticancer effects of bortezomib and other boronic acid-based proteasome inhibitors. Blood 113 (23): 5927-37. doi: 10.1182/blood-2008-07-171389. Zitiert in: 44

100 R. Bublak: Augen auf bei der Laboruntersuchung. OTC-Gebrauch verfälscht Laborwerte. Ärztezeitung vom 25.09.2018.

125 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Green Tea. Stand: 24.05.2022 (abgerufen am 29.12.2022)

Ingwer

Zingiber officinale

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaftserbrechen 49
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • je nach Dosierung nicht für Kinder unter 6 bzw. 18 Jahren 49
     

Nebenwirkungen

  • Schleimhautreizungen 49
  • Blähungen, Blutungen, Sodbrennen, Übelkeit (verursacht durch Ingwerpulver)
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Ingwer senkt vermutlich den Blutzuckerspiegel. 50 Bei gleichzeitiger Einnahme von Blutzuckersenkenden-Medikamenten (Diabetes) kann der Blutzuckerspiegel möglichweise (zu) stark abfallen.
     
  • Ingwer verlangsamt möglicherweise die Blutgerinnung. Die Einnahme von Ingwerpräparaten zusammen mit Medikamenten, die die Blutgerinnung herabsetzen (z.B. Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen, Heparin, Warfarin, Phenprocoumon), kann die Blutungsneigung erhöhen. 51/52

 

Quellen:

49 Stoffliste des Bundes und der Bundesländer für die Kategorie "Pflanzen und Pflanzenteile" (2014) (abgerufen am 28.07.2020).

50 Li Y et al. (2012): Gingerols of Zingiber officinale enhance glucose uptake by increasing cell surface GLUT4 in cultured L6 myotubes. Planta Med 78 (14): 1549-55

51 PZ (2011): Phytopharmaka: Interaktionen bei Operationen. Pharmazeutische Zeitung online vom 14.10.2011,

52 Rispler DT et al (2011): The Impact of Complementary and Alternative Treatment Modalities on the Care of Orthopaedic Patients. Journal of the AAOS 19 (19): 634-43. Zitiert in: 51

Jod

Gegenanzeigen

  • manifeste Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
  • hormonproduzierender Schilddrüsentumor
  • vorhandene Schilddrüsenbereiche mit erhöhter Hormonproduktion
  • Vor der Anwendung sollte überprüft werden, ob eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein knotiger Kropf vorliegt
  • bei Dermatitis herpetiformis Duhring (chronische Hautentzündung)
  • Entzündung der Gefäße 15


Nebenwirkungen

  • Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass bei Vorliegen größerer autonomer Areale in der Schilddrüse und täglichen Jodgaben von mehr als 150 μg eine Hyperthyreose manifest werden kann. 15
     
  • Bei Jodüberempfindlichkeit kann die Einnahme zu Fieber, Hautausschlag, Jucken und Brennen der Augen, Reizhusten, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. 15
     

Wechselwirkungen

  • Einige Arzneimittel enthalten viel Jod (Amiodaron, Röntgenkontrastmittel). Durch zusätzliche Jodeinnahme kann es zu gefährlichen Jod-Überdosierungen kommen. 
     
  • Höhere Dosen Kaliumjodid in Verbindung mit kaliumsparenden Diuretika können zur Hyperkaliämie führen. 15
     
  • Gleichzeitige Einnahme von hohen Dosen Jod und Lithiumsalzen (Arzneimittel vorwiegend zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen) kann die Entstehung eines Kropfes und einer Schilddrüsenunterfunktion begünstigen 15

 

Quellen:

15 Gebrauchsinformation Jodid 200 μg HEXAL®, Stand: Oktober 2014

Kalium

Stand: 29.01.2021

Gegenanzeigen

  • Krankheiten, die mit einem erhöhten Kaliumgehalt im Blut verbunden sind, z.B. Verminderung des Körperwassers (Dehydratation), eingeschränkte Ausscheidungsfunktion der Nieren 85
  • Nebennierenrindenunterfunktion (Morbus Addison) 85
  • angeborene anfallsweise auftretende Muskelschwäche (Adynamia episodica hereditaria) 85
  • besondere Vorsicht bei Sichelzellanämie und Einnahme bestimmter Medikamente (siehe Wechselwirkungen) 85


Nebenwirkungen

  • Selten: Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Sodbrennen, Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall 85
  • Bei Überdosierung kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen, Zeichen einer Überdosierung können auch Missempfindungen, Lähmungen und Verwirrtheitszustände sein. 85


Wechselwirkungen

Wenn Sie Medikamente einnehmen (egal ob verschreibungspflichtig oder nicht), sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie NEM mit Kalium verwenden!

  • zusammen mit Herzglykosiden (Digitalis) kann es verstärkt zu Herzrhythmusstörungen kommen 85
     
  • bei gleichzeitiger Behandlung mit Kalium sparenden Diuretika (Entwässerungsmittel), Aldosteronantagonisten, ACE-Hemmern, Anticholinergika, nichtsteroidalen Antiphlogistika (Entzündungshemmern) kann es durch plötzlich auftretende Übersäuerung (Azidose), akute Einschränkung der Nierenfunktion u.a. zu einem zu hohen Kaliumgehalt im Blut (Hyperkaliämie) kommen 85 (Gefahr der Überdosierung)
     
  • Auch Schmerzmittel (Analgetika) verringern die Kalium-Ausscheidung über die Niere. 85
     
  • Anticholinergika: Es kann zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich kommen, u.a. durch Hemmung der Darmbewegung. 85, ggf. 
     
  • Sartane (gegen Bluthochdruck) steigern den Kalium-Gehalt im Blut. Anzeichen für eine erhöhte Kaliumkonzentration sind Empfindungsstörungen (Kribbeln, Taubheitsgefühl), Muskelschwäche und ein verlangsamter Herzschlag. 135

 

Quellen:

85 Gebrauchsinformation Kalium Verla® 780 mg (enthält Kalium-Citrat), Stand 2017

135 Stiftung Warentest (15.01.2021): Medikamente im Test. Sartane: Azilsartan, Candesartan, Eprosartan, Irbesartan, Losartan, Olmesartan, Telmisartan und Valsartan.

Katzenkralle (Krallendorn, Una de Gato)

Uncaria tomentosa

Stand: 22.07.2020

Gegenanzeigen

  • Eine Verstärkung von Impfreaktionen kann nicht ausgeschlossen werden. 55
  • Nicht bei Patienten mit Fremdorgantransplantaten oder nach allogenen Knochenmarkstransplantationen 55
  • Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine Daten vorliegen. 55
  • Da keine ausreichenden Daten vorliegen, kann die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen werden. 55
     

Nebenwirkungen

  • Erhöhung der Harnsäurewerte, leichte Herz-Kreislauf-Beschwerden 54
  • Erkrankungen des Gastronintestinaltrakts (vorübergehende Blähungen und Durchfall) 55
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: bei Patienten mit allergischer Diathese können Hautausschläge auftreten 55
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Keine Zulassung als Arzneimittel in Deutschland, wohl aber in Österreich
  • Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern, Blutdrucksenkern (Anti-Hypertensiva) und Ciclosporin 51/52

 

Quellen:

51 PZ (2011): Phytopharmaka: Interaktionen bei Operationen. Pharmazeutische Zeitung online vom 14.10.2011

52 Rispler DT et al (2011): The Impact of Complementary and Alternative Treatment Modalities on the Care of Orthopaedic Patients. Journal of the AAOS 19 (19): 634-43. Zitiert in: 51

54 Katzenkrallenwurzel – ein Antirheumatikum aus Peru. Deutsche Apotheker-Zeitung 41/2009, S. 64, 08.10.2009 (abgerufen am 22.07.2020)

55 Gebrauchsinformation Krallendornkapseln Immodal Pharmaka GmbH, 6111 Volders, Österreich

Knoblauch

Allium sativum

Stand: 06.10.2021

Gegenanzeigen

  • Vorsicht bei bestehenden Magen- oder Verdauungsproblemen, im Vorfeld anstehender Operationen oder Zahnbehandlungen (erhöht die Blutungsneigung) 17
  • Einnahme von HIV-Proteaseinhibitoren (Saquinavir, Darunavir) 16,126
  • nur in verzehrüblichen Mengen (keine pharmakologischen Dosen) sicher während der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie für Kinder 17

Nebenwirkungen

  • Blähungen, Sodbrennen, Durchfall, Erbrechen (verstärkt beim Verzehr von rohem Knoblauch) 16
  • allergische Reaktionen (Hautauschlag, Asthma) (selten)
  • Blutungen (sehr selten) 16
  • könnte den Blutdruck senken (problematisch bei niedrigem Blutdruck) 17
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Knoblauch und dem Antibiotikum Isoniazid kann die Aufnahme und Wirkung negativ beeinflusst werden. 17
     
  • Knoblauch kann die Verstoffwechslung mancher HIV/Aids-Medikamente (z.B. Saquinavir) beeinflussen und damit die Wirkung herabsetzen. 16, 121
     
  • Knoblauch verlangsamt möglicherweise die Blutgerinnung. Die Einnahme von Knoblauchpräparaten zusammen mit Medikamenten, die die Blutgerinnung herabsetzen (z.B. mit Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen, Heparin, Phenprocoumon, Warfarin), kann die Blutungsneigung erhöhen. 126 Die gleichen Wechselwirkungen können auch bei gleichzeitiger Einnahme von Fischöl oder manchen Kräutern (z.B. Angelika, Ingwer, Ginkgo, Rotklee, Kurkuma) auftreten. 16
     

Für Fachkreise

  • Knoblauchextrakt kann P-Glykoprotein aktivieren und so den Metabolismus vieler Arzneimittel stören 126
  • In Tierstudien gezeigte hypoglykämische Wirkungen von Knoblauchextrakt machen ggf. eine Anpassung der Insulindosis erforderlich 126

 

Quellen:

16 Gebrauchsinformation beni-cur® N Knoblauchzwiebelpulver, Stand: Juli 2010

17 RXlist: Garlic Effectiveness, Safety, and Drug Interactions, Stand: 11.06.2021 (abgerufen am 06.10.2021) (HON-Code)

121 Piscitelli SC, Burstein AH, Welden N, Gallicano KD, Falloon J (2002). The effect of garlic supplements on the pharmacokinetics of saquinavir. Clin Infect Dis. 34(2): 234-238. doi:10.1086/324351

126 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Garlic, Stand: 24.01.2020 (abgerufen am 06.10.2021)

Kreatin

Stand: 19.07.2024

Hinweis: Es gibt kaum Studien, die sich mit Kreatin-Supplementierung durch Nicht-Sportler:innen beschäftigen. Der Stoffwechsel von durchtrainierten Menschen kann auf Substanzen wie Kreatin anders reagieren als beispielsweise der von älteren Menschen, die keinen Sport treiben. Daher sind ggf. weitere Gegenanzeigen und Nebenwirkungen möglich.


Gegenanzeigen

  • Bei Nierenerkrankungen oder bei Erkrankungen, bei denen das Risiko erhöht ist, eine Nierenerkrankung zu entwickeln (z.B. Diabetes). 61
  • Schwangerschaft und Stillzeit
     

Nebenwirkungen

Bei Einnahme hoher Dosen:

  • möglicherweise Beeinträchtigung von Organfunktionen
  • Bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr kann es zur Austrocknung des Körpers kommen.
  • Magenprobleme, Blähungen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Magenschmerzen61
  • Wassereinlagerungen und Muskelkrämpfe 61, 62, 194

 

Bei Dauereinnahme:

  • reduzierte endogene Kreatinsynthese 58
  • vermehrte Wassereinlagerung 58, 61, 194
  • reduzierte intrazelluläre Verfügbarkeit von Magnesium 58
  • erhöhter Muskeltonus 58
  • ggf. vorzeitiger Haarausfall bei erblich bedingtem Haarausfall 193
  • Von einer langfristigen Aufnahme ist abzuraten, da die zelluläre Aufnahme und vermutlich auch die körpereigene Synthese herunterreguliert werden. 194

 

Wechselwirkungen

  • Koffein beeinträchtigt die Kreatin-Aufnahme in den Muskel. 62
  • Durch die Ausscheidung von Kreatin in Form von Kreatinin über die Niere kann es zu erhöhten  Kreatinin-Werten im Urin kommen, welche als Nierenschädigung missinterpretiert werden können. 195

 

Quellen:

58 Dubbels W (2004): Vorsicht vor der Prohormon-Falle. Pharmazeutische Zeitung online 10, Stand: (zuletzt abgerufen am 19.07.2024)

61 Gumpert N: Kreatin, Stand: 22.10.2021 (zuletzt abgerufen am 19.07.2024)

62 Hahn A et al. (2006): Nahrungsergänzungsmittel und ergänzende bilanzierte Diäten. Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2. Auflage

193 Gumpert N: Kreatin-Nebenwirkungen, Stand: 22.10.2021 (zuletzt abgerufen am 19.07.2024)

194 Hahn/Ströhle/Wolters: Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. völlig neu bearbeitete und erweiterte auflage, Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart 2023, S. 689

195 Nicolay N et al.: Kreatinin. DocCheck, Stand: 21.03.2024. (zuletzt abgerufen am 19.07.2024)

Kupfer

Stand: 20.01.2024


Gegenanzeigen

  • Morbus Wilson (Kupfer-Speicherkrankheit) 77
  • Vorsicht in der Schwangerschaft (nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt) 97
  • NEM mit Kupfer sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet 183

 

Nebenwirkungen

  • Einmalige Überdosierung führt meist zu Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden 97
  • Bei 10–15 mg Kupfer/Tag über längere Zeit: 97 Leber- und Nierenschäden bis hin zu Organversagen, Gehirnschäden, Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen), Anämie, Kreislaufversagen bis zum Schock und Koma, chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Parkinson ähnliche Symptome mit Steifigkeit, Zittern und Sprachstörungen, geistige Behinderung, Verhaltensauffälligkeiten, Depressionen
     

Wechselwirkungen

  • bei langfristiger Einnahme von Zink-Präparaten kann Kupfermangel auftreten, da die Kupferaufnahme durch Zink gehemmt wird 122
     

Sonstige Hinweise

  • Bei einem Verdacht auf Kupfermangel ist es sehr wichtig, den Mangel und dessen Ursache ärztlich abklären zu lassen. Von einer Selbsttherapie wird dringend abgeraten. 97

 

Quellen:

77 EFSA (2006):  Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals. European Food Safety Authority

97 Medikamente per Klick: Kupfer, Stand: 27.05.2021 (abgerufen am 10.01.2024)

122 Leiner, P. (2015): Zu viel Zink. Wer denkt da an Kupfermangel als Folge? Ärzte Zeitung, 10.07.2015 (abgerufen am 10.01.2024)

183 Bundesinstitut für Risikobewertung (2021): Höchstmengenvorschläge für Kupfer in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln

184 EFSA (2023): Total copper intakes below new safe level. Stand: 17.01.2023

Maca

Lepidium meyenii Walp., Lepidium peruvianum Charcon

Stand: 18.07.2020

Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt
     

Nebenwirkungen

  • in Tierversuchen wurden Effekte auf die Geschlechtsorgane sowie auf den Hormonhaushalt beobachtet, , konkrete Belege für unerwünschte Wirkungen beim Menschen fehlen, wobei die Datenbasis derzeit jedoch unzureichend ist. 63
     

Wechselwirkungen

  • keine Hinweise auf Wechselwirkungen, bzw. Datenlagen unzureichend.
  • Maca und Macaextrakte weisen möglicherweise je nach Herstellung (z.B. wässriger, methanolischer, äthanolischer Extrakt) unterschiedliche Wirkungen auf. 63

 

Quellen:

63 BfR (2007): Risikobewertung macahaltiger Nahrungsergänzungsmittel. Stellungnahme Nr. 024/2007 vom 3. April 2007 (abgerufen am 18.07.20)

Magnesium

Stand: 29.01.2021

Gegenanzeigen

  • Nierenfunktionsstörungen mit Ausscheidungshemmung 18
  • stark eingeschränkter Nierenfunktion 19
  • Neigung zu Calcium-Magnesium-Ammoniumphosphat-Steinen 18
  • Störungen der Erregungsüberleitung am Herzen (Bradykardie) 19
     

Nebenwirkungen

  • weicher Stuhl 18
  • bei hoher Dosierung Durchfall 18
  • (sehr selten) Müdigkeitserscheinungen bei länger andauernder Anwendung 19
  • nicht mehr als 250 mg /Tag verteilt auf zwei Portionen 76
     

Wechselwirkungen

  • Magnesium vermindert die Aufnahme von Eisen und Zink. Es gibt Wechselwirkungen mit Tetrazyclinen, Penicillin and Digoxin. 77
     
  • Gegenseitige Beeinträchtigung der Aufnahme von Magnesium mit bestimmten Antibiotika (Tetrazykline, Ciprofloxacin, Norfloxacin) sowie von Natriumfluorid- und Eisenpräparaten. Einnahmeabstand: 3-4 Stunden 18
     
  • Bei gleichzeitiger Einnahme vermindert Magnesium die Aufnahme von Bisphosphonaten (gegen Osteoporose) - zeitlicher Abstand nötig. 107, 132
     
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Magnesium und blutdrucksenkenden Medikamenten (Calciumkanalblocker) kann es zu einem stärkeren Blutdruckabfall kommen. 131
     
  • Magnesium verstärkt die Wirkung von gewissen Muskelrelaxanzien. 131
     
  • Magnesium verstärkt möglicherweise die Hemmung der Atemtätigkeit nach Einnahme von Barbituraten, Schlafmitteln und Narkosemitteln. 131
     
  • Alkalisierende Magnesium-Verbindungen (z.B. Mg-Hydroxid, Mg-Chlorid) erhöhen die Ausscheidungsrate von Salicylaten und Phenobarbital und verringen die Ausscheidung von Amphetamin, Ephedrin, Mecamylamin, Pseudoephedrin und Chinidin. 77
     
  • Die Aufnahme von Herzglykosiden (bei Herzmuskelschwäche) in den Körper kann durch eine gleichzeitige Magnesiumeinnahme verlängert werden, was die Wirkung der Herzglykoside verringert. Gleiches gilt für Isoniazid (Tuberkulose-Mittel) und das Psychopharmakon Chlorpromazin. 131
     
  • Bestimmte Arzneimittel können auch einen Magnesiummangel verursachen, beispielsweise antibakteriell wirkende Mittel (Aminogylkosid-Antibiotika), entwässernde Mittel/Diuretika (Thiazide, Furosemid), Mittel, die die Magensäure-Produktion hemmen (Omeprazol, Pantoprazol), sowie die Wirkstoffe Cisplatin, Cyclosporin A, Foscarnet, Cetuximab und Erlotinib, Pentamidin, Rapamycin und Amphotericin B. 19

 

Quellen:

18 Gebrauchsinformation Magnesium Verla® N Dragées (enthält Magnesiumcitrat, Magnesium-bis(hydrogen-L-glutamat), Stand: Mai 2017

19 Gebrauchsinformation Magnesium-Diasporal® 300 mg (enthält Magnesiumcitrat), Stand: Oktober 2018

76 EFSA (2015): Scientific Opinion on Dietary Reference Values for magnesium. EFSA Journal 2015;13(7): 4186

77 EFSA (2018): Overview on Tolerable Upper Intake Levels Version 4, European Food Safety Authority

107 H. Grosse. Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Verbraucherzentrale Düsseldorf, 1. Auflage 2019, S. 76

131 A. Lubliner (2011): Magnesium – Wechselwirkungen (HON, AFGIS)

132 Gerdemann A; Griese N (2008): Bisphosphonate erfordern eine intensive Beratung. pta-forum 04

Mariendistel (Milk Thistle)

Silybum marianum

Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit 108
     

Nebenwirkungen

  • Erhöhung von Bilirubin und Leberenzymen 106
  • weicher Stuhlgang und Übelkeit 108
  • Mariendistel kann den Blutzuckerspiegel senken (Vorsicht bei Diabetes!) 109
  • allergische Reaktionen, insbesondere bei Menschen, die auf Korbblütler reagieren 109, z.B. Arnika, Kamille, Schafgarbe, Beifuß, Artischocke, Sonnenblume, Estragon, Löwenzahn, Traubenkraut etc.).
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Es besteht eine nicht unerhebliche Möglichkeit von Wechselwirkungen mit relevanten Arzneistoffen (z.B. Cyclophosphamid) der Onkologie (Krebstherapie). 101
  • Sirolimus (Rapamycin, Immunsuppressivum: Mariendistel kann den Abbau dieses Arzneimittels über die Nieren (Clearance) beeinträchtigen. 106
  • Haloperidol, Risperidon: Bei gleichzeitiger Anwendung von Mariendistel wurden Fälle von Pankreatitis berichtet. 106
  • Aripiprazol: Bei gleichzeitiger Anwendung von Mariendistel wurde ein Fall von Hepatotoxizität gemeldet. 106
  • Silibinin (Wirkstoff der Mariendistel) kann die negativen Auswirkungen des chronischen Alkoholkonsums auf Leberkrebs verstärken. 106
     

Für Fachkreise

  • Cytochrom-P450-3A4-Substrat-Medikamente: möglicherweise Interaktionspotenzial 106
  •  UGT (Uridin-5-Diphospho-Glucuronosyltransferase)-Substrat-Medikamente: Mariendistel kann das Risiko für Nebenwirkungen dieser Medikamente erhöhen. 106
  • Starke Hemmung der PXR-vermittelte CYP3A4-Induktion durch die Wirkstoffe Silybin und Isosilybin 106

 

Quellen:

101 C. Ritter (2017): Bewertung des Interaktionsrisikos komplementärmedizinischer Phytotherapeutika in der Onkologie. (abgerufen am 20.07.20)

106 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Milk Thistle. Stand: 26.06.19 (abgerufen am 16.07.20)

108 Pharma-Wiki: Mariendistel, Stand: 25.03.18. (abgerufen am 16.07.20)

109 Netdokotor: Heilpflanzen – Mariendistel, Stand: 27. Juli 2017 (abgerufen am 16.07.20) (AFGIS)

Melatonin

Stand: 26.06.2024

EU-weit sind mehrere Melatonin-Arneimittel für spezielle Patientengruppen mit Schlafstörungen zugelassen. Diese Medikamente (meist 2 mg/Tag) sind in Deutschland und Österreich verschreibungspflichtig. In Großbritannien gibt es auch verschreibungspflichtige Melatonin-haltige Arzneimittel für die Behandlung von Jetlag.
Nahrungsergänzungsmittel enthalten häufig 1 mg/Tag. Dosierangaben nicht überschreiten!

 

Gegenanzeigen:

  • Eingeschränkte Leberfunktion 185
  • Eingeschränkte Nierenfunktion 185
  • Autoimmunerkrankungen 185
  • Abwehrschwäche, z.B. HIV-Infektionen, Organtransplantationen, langzeitig hochdosierte Kortisonbehandlung 185
  • nur für Personen über 55 Jahre 185
  • nicht während Schwangerschaft und Stillzeit 185

 

Laut BfR191 sollten folgende Personengruppen keine Melatonin-Nahrungsergänzungsmittel verwenden:

  • Säuglinge, Kinder und Jugendliche
  • Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere, Stillende
  • Personen mit Autoimmunerkrankungen oder Epilepsie, Einschränkungen der
  • Leber- und/oder der Nierenfunktion
  • Nur nach ärztlicher Rücksprache: Personen, die Arzneimittel einnehmen
  • Personen mit einer Veranlagung für Typ-2-Diabetes
  • Gesunde Erwachsene: Einnahme nicht unkontrolliert über einen längeren Zeitraum


Säuglinge und Kleinkinder, ältere Menschen sowie Personen mit bestimmten, weit verbreiteten genetischen Varianten besonderer Enzyme bauen Melatonin nur langsam ab. Bei ihnen besteht die Gefahr einer Melatonin-Anreicherung – und damit höherer gesundheitlicher Risiken.191

 

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen:

Das Reaktionsvermögen kann, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. 185  Achtung im Straßenverkehr und beim Führen von Maschinen (auch im Haushalt).

Es sind sowohl leichte als auch schwerwiegende Nebenwirkungen (!) möglich. Bei letzteren unverzüglich eine Arztpraxis kontaktieren!

Gelegentlich: Schmerzen in der Brust! 185
Reizbarkeit, Nervosität, Rastlosigkeit, Schlaflosigkeit, Albträume, Angst, Migräne, Kopfschmerzen, Lethargie, Rastlosigkeit im Zusammenhang mit gesteigerter Aktivität, Benommenheit, Müdigkeit, Bluthochdruck, Oberbauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Mundgeschwüre, Mundtrockenheit, Übelkeit, Gelbfärbung der Haut oder des Augenweiß, Entzündung der Haut, nächtliches Schwitzen, Juckreiz, Hautausschlag, Hauttrockenheit, Schmerzen in den Extremitäten, Wechseljahrsbeschwerden, Schwächegefühl, Gewichtszunahme, niedrige Körpertemperatur 185, 186

Selten: Bewusstseinsverlust/Ohnmacht! Starke Schmerzen im Brustkorb durch Angina pectoris! Herzklopfen! 185
Depressionen! Sehstörung! Verschwommen sehen! Desorientiertheit! Drehschwindel!
Herpes zoster (Gürtelrose), Veränderung der Stimmungslage, Aggression, krankhafte Unruhe/Zappeln, Weinerlichkeit, Stresssymptome, vorzeitiges frühmorgendliches Erwachen, gesteigerte Libido, Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeitsstörung, Verträumtheit, Restless-Legs-Syndrom, schlechte Schlafqualität, kribbelndes Hautgefühl, tränende Augen, lageabhängiger Schwindel, Hitzewallungen, saures Aufstoßen, Magenbeschwerden, Blasenbildung im Mund, Zungengeschwüre, Magenverstimmung, Erbrechen, auffällige Darmgeräusche und abgehende Winde, übermäßige Speichelproduktion, Mundgeruch, Bauchbeschwerden, Magenerkrankungen, Entzündung der Magenschleimhaut, Ekzem, Hautausschlag, Hautentzündung der Hände, Nagelerkrankungen, Arthritis, Muskelkrämpfe, Nackenschmerzen, nächtliche Krämpfe, Entzündung der Prostata,
Abgeschlagenheit, Schmerzen, Durst, Ausscheidung großer Harnmengen, nächtliches Urinieren 185
 

Für ein Melatonin-Präparat für Minderjährige mit Autismus und/oder Smith-Magenis-Syndrom werden genannt: Häufig: Stimmungsschwankungen, Aggressivität, Reizbarkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, plötzliche Schlafattacken, Nasennebenhöhlenentzündung, Erschöpfung und morgendliche Müdigkeit 188

Bei kurzzeitiger Anwendung eines Melatonin-Präparats gegen Jetlag werden genannt:
Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Benommenheit, Tagesschläfrigkeit und Desorientierheit 188
 

Laut BfR 191  sind diese unerwünschten Wirkungen möglich: Kopfschmerzen, verringerte Aufmerksamkeit, Blutdruckabfall, Albträume, morgendliche Benommenheit oder Gangunsicherheit

Bei Kindern und Jugendlichen mit Schlafstörungen, aber ohne weitere schwere Begleiterkrankungen, traten nach mehrtägiger Melatonin-Einnahme unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel und Beschwerden des Verdauungstrakts auf. Zudem können bereits geringe Mengen an eingenommenem Melatonin Einfluss auf andere körpereigene Hormone haben. Dies könnte die kindliche Entwicklung beeinflussen, etwa das Längenwachstum und die Pubertätsentwicklung. 191

Für Kinder nicht geeignet! Vom 01.01.2012 bis 31.12.2021 wurden in den USA mehr als 260.400 pädiatrische Fälle von Melatonineinnahme an die dortigen Giftnotrufzentralen gemeldet. 2021 waren es fast 5 % aller Meldungen. Fünf Kinder benötigten eine mechanische Beatmung, zwei starben. Bei weiteren sieben Todesfällen bei Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 2 Monaten bis 3 Jahren wurde im Blut die Verabreichung von Melatonin im Vollblut nachgewiesen. 186
 

Wechselwirkungen:

Rauchen kann die Wirksamkeit herabsetzen. 185
Alkohol kann die Wirksamkeit ebenfalls beeinträchtigen. 185

Bei Einnahme folgender Medikamente vorher ärztlichen Rat suchen oder in der Apotheke nachfragen: 185

  • WechFluvoxamin (für die Behandlung von Depressionen und Zwangsstörungen),
  • Psoralene (für die Behandlung von Hauterkrankungen wie z.B. der Psoriasis),
  • Cimetidin (für die Behandlung von Magenproblemen wie Geschwüren)
  • Chinolone und Rifampicin (für die Behandlung bakterieller Infektionen),
  • Östrogene (in der „Pille“ zur Schwangerschaftsverhütung oder in der Hormonersatztherapie)
  • Carbamazepin (für die Behandlung der Epilepsie)
  • Adrenerge Agonisten/Antagonisten (wie bestimmte Arten von Arzneimitteln zur Blutdruckregulation, abschwellende Nasensprays oder
  • –tropfen, blutdrucksenkende Mittel)
  • Opiat-Agonisten/Antagonisten (Arzneimittel zur Behandlung von Drogenabhängigkeit)
  • Prostaglandinhemmer (wie nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel)
  • Antidepressiva
  • Tryptophan
  • Benzodiazepine und Hypnotika (Schlafmittel wie Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon)
  • Thioridazin (für die Behandlung der Schizophrenie)
  • Imipramin (für die Behandlung von Depressionen)



Einfluss auf Laborwerte:
gelegentlich: Ausscheidung von Glukose im Urin, übermäßiges Eiweiß im Urin, abnorme Leberfunktion
selten: hoher Blutfettgehalt, niedrige Blut-Calciumspiegel, niedrige Natriumspiegel im Blut, erhöhte Leberwerte, abnorme Blutelektrolyte und abnorme Laborwerte 185

Kann die Plasmaspiegel von Faktor VIII und Fibrinogen verringern 186

Kann den Blutzuckerspiegel verändern 191

    
Für Fachkreise:

Die Metabolisierung von Melatonin wird vorwiegend durch CYP1A-Enzyme vermittelt. Daher sind Wechselwirkungen zwischen Melatonin und anderen Wirksubstanzen infolge der Wirkung auf die CYP1A-Enzyme möglich. Melatonin induziert in supra-therapeutischen Konzentrationen in vitro CYP3A.
CYP1A2-Inhibitoren wie können eine erhöhte Melatoninexposition verursachen, CYP1A2-Induktoren können eine Reduktion der Plasmakonzentrationen von Melatonin hervorrufen. 187

     

Weitere Informationen:

 

Quellen:

185 Gebrauchsinformation Circadin 2 mg. Stand: 19.04.2023 (zuletzt abgerufen am 26.06.2024)

186 MSKCC: Melatonin. Purported Benefits, Side Effects & More. Stand: 30.05.2023 (zuletzt abgerufen am 26.06.2024)

187 Circadin - Melatonin. Anhang I. Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (zuletzt abgerufen am 26.06.2024)

188 Netdoktor.de: Melatonin. Stand: 10.11.2022 (zuletzt abgerufen am 26.06.2024)

191 Bundesinstitut für Risikobewertung (2024):  Müdemacher Melatonin. BfR TO GO 1/2024, Juni 2024, S. 18-21 (zuletzt abgerufen am 26.06.2024)

Niacin, Nikotinsäureamid (Vitamin B3)


Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt
     

Nebenwirkungen

sehr selten:

  • Juckreiz
  • Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush) 35

 

Bei Aufnahmegroßer Mengen Nicotinsäure 35:

  • Hautrötungen in Gesicht, Nacken und Armen
  • Hitzegefühl
  • Nesselsucht mit stark juckenden Quaddeln und Hautjucken
  • Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
  • Gelbsucht, Schädigung der Leber
  • Glucoseintoleranz
     

Wechselwirkungen

  • Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt. 36
     
  • Niacin in überhöhter Dosierung verstärkt möglicherweise die Wirkung mancher Epilepsie-Medikamente (Wirkstoffe: Carbamazepin und Primidon) 36 
     
  • Niacin kann in Kombination mit Alkohol zu Hautrötungen mit Hitzegefühl und Juckreiz führen (Flush) 35
     
  • Die Einnahme hoher Dosen Niacin kann zu einer Verschlechterung der Gicht und zu einer verminderten Wirkung von Allopurinol, einem Gicht-Medikament, führen. 35

 

Quellen:

35 BfR (2012): Die Einnahme von Nicotinsäure in überhöhter Dosierung kann die Gesundheit schädigen. BfR-Stellungnahme Nr. 018/2012 vom 06.02.12

36 Gebrauchsinformation Nicotinsäureamid 200 mg JENAPHARM® Tabletten

Noni

Stand: 03.11.2023

Morinda citrifolia

 

Gegenanzeigen

  • Personen mit Niereninsuffizienz (wegen potentiell hoher Kalium-Gehalte) 176
  • Personen mit gestörter Leberfunktion 176
  • Personen mit Diabetes (wegen des hohen Zuckergehalts) 177
     

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • in seltenen Fällen kann es bei empfindlichen Personen zu (reversiblen) Leberschäden kommen 176, 178
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die die Magen-Darm-Passage beschleunigen sollen, könnte die Aufnahme von Medikamenten beeinflusst werden und deren Nebenwirkungen verstärkt werden.177 
     

Wechselwirkungen

  • Nicht mit Medikamenten einnehmen, die den Kaliumspiegel erhöhen 176
  • Verstärkung von ACE-Inhibitoren und Angiotensin-Rezeptorblockern 177
  • Setzt die Wirksamkeit von Blutverdünnern wie Coumadin/Warfarin herab 177
  • Die Wirksamkeit von Phenytoin (Antiepileptikum/Antikonvulsivum) ist möglicherweise herabgesetzt 177  
  • Wegen seiner antioxidativen Wirkung könnte Noni die Wirksamkeit von Chemotherapie und Strahlentherapie beeinträchtigen. 176, 177
  • Noni hemmt ein medikamentenabbauendes Enzym im Leberstoffwechsel. Das kann die Nebenwirkungen bestimmter Arzneimittel (UGT-Substrate) erhöhen. Betroffen ist beispielsweise das Krebsmedikament Irinotecan. 176,177
     

Weitere Informationen

Rund um die Noni-Frucht

 

Quellen:

176 Krebsinformationsdienst: Noni-Saft gegen Krebs? Stand: 06.02.2023
177 Memorial Sloane Kettering Cancer Center: Noni. Stand: 21.04.2023
178 EFSA (2009): Opinion on the safety of Tahitian Noni® ‘Morinda citrifolia (noni) fruit puree and concentrate’ as a novel food ingredient. EFSA Journal 7 (4), 998

Omega-3-Fettsäuren (Fischöl)

Stand: 16.11.2023


Gegenanzeigen

  • Personen mit Herzerkrankungen oder entsprechenden Risikofaktoren sollten Omega-3-Fettsäure-haltige Präparate (z. B. Nahrungsergänzungsmittel) nur nach ärztlicher Absprache nehmen, vor allem über einen längeren Zeitraum 182
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung 20
  • Pankreasnekrose 20
  • akuten und chronischen Leberintoxikationen, Leberzirrhose 20
  • Erkrankungen der Gallenblase inkl. Störungen der Fettverdauung 20
  • Gerinnungsstörungen 20
  • Epilepsie 31
  • manisch-depressive Erkrankungen (bipolare Depression) 31
  • durch Acetylsalicylsäure ausgelöstes Bronchialasthma (Verschlechterung der Lungenfunktion) 31, 20
  • akute Lungenschädigung mit akutem progressivem Lungenversagen 31
  • Hohe Dosen EPA/DHA können das Immunsystem schwächen, deshalb ist die Einnahme für immungeschwächte Menschen bedenklich (Ältere, HIV/Aids-Patienten, Kinder). 31, 64
  • keine hochdosierten Omega-3-Fettsäuren bei Vorhofflimmern 178
  • ggf. Allergie auf Fisch, Meeresfrüchte oder Schalentiere
     

Nebenwirkungen

  • ggf. Brechreiz, Aufstoßen Geruch oder Geschmack nach Fisch 20
  • Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Nasenbluten 31
  • mäßig erhöhte Leberwerte/Transaminasen (gelegentlich) 20
  • Erhöhung des LDL-Cholesterinspiegels ab 0,7 g DHA/EPA pro Tag 64
  • Unter bestimmten Bedingungen können Herzrhythmusstörungen gefördert werden (vereinzelt). 64
  • Verlängerung der Blutungszeit 31, 20 bzw. Hinweise auf erhöhte Blutungsneigung ab 1,5 g DHA/EPA pro Tag 64. Das Auftreten von blauen Flecken (Hautblutungen, Schleimhautblutungen, Hämatome) Arzt/Ärztin melden. 20
  • Wenn bei Einnahme von hochdosierten Omega-3-Fettsäuren (ca. 4 g DHA/EPA/Tag) Symptome von Vorhofflimmern (z.B. Benommenheit, Herzklopfen oder Kurzatmigkeit) auftauchen, suchen Sie bitte einen Arzt auf. 180
     

Wechselwirkungen

  • Omega-3-Fettsäuren verlängern die Blutungszeit. Bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern (z.B. Ibuprofen, Aspirin, Diclofenac, Heparin, Dalteparin und Enoxaparin), muss die Blutungszeit sorgfältig überwacht werden, ggf. ist eine Anpassung der Dosierung des Gerinnungshemmers nötig. 20
     
  • Bei Menschen mit Diabetes kann möglicherweise die Blutzuckereinstellung erschwert sein. 31
     
  • Es gibt Hinweise für Wechselwirkungen mit der Antibabypille (Wirkstoffe: Ethinylestradiol, Levonorgestrel, Norethindron), Blutdruck senkenden Medikamenten (Losartan, Enalapril, Captopril, Hydrochlorothiazid, Furosemid). 66
  • Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel könnten die Nebenwirkungen von Glukokortikoiden verstärken. 181

 

Quellen:

20 Gebrauchsinformation Eicosan® 750 Omega3-Konzentrat (750 mg Fischöl, mind. 13 % EPA, mind. 9 % DHA), Stand: Januar 2023

31 Phytodoc: Omega-3-Fettsäuren (abgerufen am 16.11.2023)

64 BfR (2009): Für die Anreicherung von Lebensmitteln mit Omega-3-Fettsäuren empfiehlt das BfR die Festsetzung von Höchstmengen. Stellungnahme Nr. 030/2009 des BfR vom 26. Mai 2009 (abgerufen am 16.11.2023)

66 emedicine: Fish oil. abgerufen am 16.11.2023 (HON-Code)

180 Omega-3-Fettsäure-haltige Arzneimittel: Dosisabhängig erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei Patienten mit etablierten kardiovaskulären Erkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren, BfARM Rote-Hand-Brief vom 16.11.2023

181 MSKCC: Omega-3. Purported Benefits, Side Effects & More, Stand: 17.08.2023

182 Bundesinstitut für Risikobewertung: Präparate mit Omega-3-Fettsäuren können bei Herzpatienten das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen. Arzneimittel, aber auch Nahrungsergänzungsmittel wie Fischöl-Kapseln können die unerwünschte Wirkung verursachen. BfR-Mitteilung vom 16.11.2023

Pantothensäure (Vitamin B5)


Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt 77
     

Nebenwirkungen

  • keine Nebenwirkungen bekannt
  • gelegentlicher Durchfall und Wasserretention bei täglicher (sehr hoher) Zufuhr von 10-20 g 1
     

Wechselwirkungen

  • keine Hinweise auf Wechselwirkungen 65

 

Quellen:

1 BfR (2004): Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln.

65 Gebrauchsinformation Panthenol 100 mg JENAPHARM® Tabletten

77 EFSA (2006): Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals. European Food Safety Authority, (abgerufen am 16.07.2020)

Piperin (Pfeffer-Extrakt)

Stand: 14.08.2024

Alkaloid des Piper nigrum

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaft (möglicherweise embryotoxisch) 87
  • Kinderwunsch (möglicherweise reduzierte Fruchtbarkeit) 87
     

Nebenwirkungen

  • Piperin ist (magen)schleimhautreizend
  • In Tierstudien wurden nach hoch dosierten Bolus-Gaben über mehrere Tage schädigende Wirkungen bei Embryos beobachtet, nach mehreren Wochen war die Fortpflanzungsfähigkeit der Versuchstiere beeinträchtigt. 87
     

Wechselwirkungen

  • Piperin beeinflusst in höherer Dosierung (und auch bei niedriger dosierten Bolus-Gaben) die Bioverfügbarkeit vieler Arzneistoffe, sodass es zu nachteiligen Wirkverstärkungen / Überdosierungen kommen könnte. 87, 88. Piperin ist häufig in "Fatburnern" und vor allem in Kurkuma-Produkten enthalten, aber auch in Eisen-oder Q10-Präparaten, solchen mit Chondroitin oder "Heilerde".168 Es wird aber auch alleine als Nahrungsergänzungsmittel -  Piperin- oder Schwarzpfefferextrakt - verkauft.
  • Aus Studien geht hervor, dass Piperin CYP3A4 und CYP2C9 hemmen kann.169, 170, 171
  • Besonders betroffen sind folgende Medikamente: 20 mg Piperin pro Tag können zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel von Propranolol (Blutdruckmedikament), Theophyllin, Phenytoin und Carbamazepin (beide gegen Epilepsie), Nevirapin gegen HIV), Chlorzoxazon (Muskelrelaxans), Diclofenac (Schmerzmittel) und Fexofenadin (gegen Allergien) führen. Für 50 mg Piperin pro Tag als Einzeldosis soll gezeigt worden sein, dass der Plasma-Spiegel von Rifamipicin (Antibiotikum) erhöht wurde. 15 mg Piperin pro Tag über drei Tage soll unter Midazolam (Beruhigungsmittel) zu einer verlängerten Sedierung und einer erhöhten Zahl von Patient:innen mit Amnesie geführt haben.168  Kritisch für diese Arzneistoffe ist also vor allem die gleichzeitige Verwendung mehrerer Piperin haltiger Produkte.
  • Piperin ist auch ein Inhibitor des P-Glykoproteins und damit der Effluxpumpe. Dadurch kann es bei größeren Mengen zu Opiatintoxikationen, z.B. bei Gabe von Loperamid (gegen akute Durchfälle) kommen. 196, 197

 

Sonstige Hinweise

  • nicht mehr als 2 mg isoliertes Piperin pro Tag einnehmen 87
  • Piperin verbirgt sich auch hinter Markennamen wie Bioperine 168

 

Quellen:

87 BfR 2 go. Nahrungsergänzungsmittel mit Piperin. Wissenschaftsmagazin 1/2019, S. 27 (zuletzt abgerufen am 14.08.2024)

88 Hirsch-Ernst KI (2019): 19. BfR Forum Verbraucherschutz, Generation 65+, 13.06.2019  (zuletzt abgerufen am 14.08.2024)

168 Moll D (2022): CYP3A4 und CYP2C9: Nahrungsergänzungsmittel mit Piperin – Vorsicht Arzneimittelwechselwirkungen! DAZ online vom 04.07.2022  (zuletzt abgerufen am 14.08.2024)

169 Horn JR, Hansten PD at al. (2017): Piperine Drug Interactions. Pharmacy Times 83 (7)

170 Ziegenhagen R et al. (2021): Safety Aspects of the Use of Isolated Piperine Ingested as a Bolus.  Foods 10(9): 2121ff

171 Hirsch-Ernst I (2022): Risk Assessment Approaches andMethodology –an Overview. Vortrag BfR-Tagung Super(?)foods and Supplements - Risky or Healthy? 30.06.-01.07.2022  (zuletzt abgerufen am 14.08.2024)

196 Bennis S et al. (1995): Differential effects of verapamil and quinine on the reversal of doxorubicin resistance in a human leukemia cell line. Int J Cancer 28, 62(3): 283-90

197 Kursun H et al. (2024): Tod durch Limonade. Neurotransmitter 6/2024, Stand: 10.06.2024 ( (zuletzt abgerufen am 14.08.2024))

Q10 (Coenzym Q10, Ubichinon)

Stand: 13.11.2023


Gegenanzeigen

  • Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten (Rücksprache mit Arzt erforderlich) 62
  • Nicht für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche 179
     

Nebenwirkungen

Beschrieben wurden Schlaflosigkeit, Sodbrennen, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Reizbarkeit, Hautausschlag oder Durchfall (Diarrhö) - bei Tagesdosen bis zu 300 mg. 62, 127, 179

Wechselwirkungen

  • Coenzym Q10 ähnelt in der chemischen Struktur Vitamin K und kann ebenfalls die Blutgerinnung beeinflussen. Hohe Dosen Coenzym Q10 können die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten („Blutverdünner“ bzw. Gerinnungshemmer) wie Warfarin und Phenprocoumon abschwächen und in der Folge zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen. 29  Bei mehr als 100 mg/Tag unbedingt vorher ärztlich abklären. 179
  • Coenzym Q10 verzögert den Abbau von Theophyllin (Arzneimittel bei Asthma und COPD) und kann so unerwünschte Wirkungen hervorrufen (Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen) 127
  • Achtung, wenn das Produkt zusätzlich Piperin (siehe oben) enthält.
  • Ubichinon könnte die Wirkung der Bestrahlung bei Lungenkrebs verringern.127

 

Für Fachkreise

  • Daten aus einer prospektiven Längsschnittstudie zeigen eine Assoziation zwischen der Einnahme von Coenzym Q10 und einem erhöhten Blutungsrisiko unter Warfarin 128

 

Quellen:

29 COENZYM Q10 (QUMIN Q10 u.a.) STÖRT ORALE ANTIKOAGULATION a-t 1994; Nr.12: 120        

62 Hahn A et al. (2006): Nahrungsergänzungsmittel und ergänzende bilanzierte Diäten. Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2. Auflage

127 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Coenzym Q10, Stand: 13.09.2023 (abgerufen am 13.11.2023)

128 Shalansky S, Lynd L, Richardson K, et al. Risk of warfarin-related bleeding events and supratherapeutic international normalized ratios associated with complementary and alternative medicine: a longitudinal analysis. Pharmacotherapy 2007;27(9):1237-47., zitiert in 127

179 Bundesinstitut für Risikobewertung (2023): Coenzym Q10: Was ist über gesundheitliche Risiken bekannt – und was nicht?  Stand: 10.11.2023

Reishi

Ganoderma lucidum, Lackporling, Baumpilz, Podestpilz, Ling zhi, Lin zi, Pilz des ewigen Lebens

Stand: 10.02.2021

Gegenanzeigen:

keine bekannt

 

Nebenwirkungen:

  • Übelkeit (als müsste man sich übergeben) 142

  • Schlaflosigkeit (Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen oder zu frühes Aufwachen) 142
  • Leberschäden (extrem selten, Fallbeschreibung) 142
  • Pseudoparasitose: aufgrund der Ähnlichkeit in der Struktur mit Clonorchis-sinensis-Eizellen (extrem selten, Fallbeschreibung) 142

 

Wechselwirkungen:

  • Wenn Sie Blutverdünner (Antikoagulanzien / Thrombozytenaggregationshemmer) benötigen, sollten Sie Reishi-Pilzsporenpulver nicht ohne ärztliche Rücksprache nehmen. Reishi-Pilz kann das Blutungsrisiko erhöhen. 142
  • Immunsuppressiva könnten in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden. Unbedingt vor der Verwendung ärztlichen Rat einholen. 142
  •  Cytochrom-P450-Substrate: In vitro hemmten Reishi-Polysaccharide die Enzyme CYP2E1, CYP1A2 und CYP3A und können dadurch die Konzentration / Verfügbarkeit von Arzneimitteln beeinflussen, die von diesen Enzymen metabolisiert werden. 142

Einfluss auf Laborwerte:

  • Reishi-Pilzsporenpulver kann den Spiegel des Serumtumormarkers CA72-4 erhöhen. Das kann Testergebnisse bei verschiedenen Krebserkrankungen (Magen-Darm, Eierstock, Gebärmutterschleimhaut, Lunge) beinflussen und so die Krebsbehandlung beeinträchtigen. 142

 

Quellen:

142 Memorial Sloane Kettering Cancer Center: Reishi Mushroom for Health Professionals. Stand: 05.02.2021

143 Stellungnahme (Nr. 01/2014) der Gemeinsamen Expertenkommission BVL / BfArM: Einstufung bestimmter Vitalpilzprodukte (hier: Cordyceps sinensis, Coriolus versicolor und Ganoderma lucidum)

144 Vitalpilze – Lebensmittel oder Arznei? Stellungnahme der Gemeinsamen Expertenkommission von BVL und BfArM. Stand: 06.02.2015

Resveratrol / Oligomere Proanthocyanidine (OPC)

Stand: 08.03.2023

Gegenanzeigen

  • Patient:innen mit hormonsensitiven Krebsarten (Resveratrol hat östrogenähnliche Eigenschaften, kann zur Stimulation von Krebszellen führen) 167

 

Nebenwirkungen

meist bei größeren Mengen (ab ca. 2 Gramm):

  • Übelkeit (Gefühl, als müssten Sie sich übergeben) 167
  • Flatulenz 167
  • Bauchschmerzen 167
  • Durchfall (weicher oder wässriger Stuhlgang) 167

 

Wechselwirkungen

  • Sprechen Sie vor der Verwendung mit ärztlichem Personal, wenn Sie Blutverdünner einnehmen. Resveratrol hemmt die Thrombozytenaggregation in vitro, sodass die gleichzeitige Anwendung mit Thrombozytenaggregationshemmern das Blutungsrisiko erhöhen kann. 167
  • CYP450-Substrate: Resveratrol hemmte CYP3A4, 2D6 und 2C9 und induzierte 1A2 bei gesunden Personen nach täglicher Einnahme von 1 Gramm über 4 Wochen. Daher kann es die Arzneimittelspiegel beeinflussen, die von diesen Enzymen metabolisiert werden). 167
  • Carbamazepin: Japanischer Staudenknöterich (Polygonum cuspidatum), der als eine Resveratrol-Quelle in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt wird, erhöht im Tierversuch die Blutspiegel von Carbamazepin aufgrund von CYP3A-Hemmung und Multidrug-Resistenz-assoziiertem Protein 2. Die klinische Relevanz ist noch unklar. 167

 
Quellen:
167 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Resveratrol For Healthcare Professionals (abgerufen am 08.03.2022)

Sägepalmenextrakt (Saw Palmetto)

Serenoa repens

Gegenanzeigen

  • Einnahme von Warfarin u. A. Vitamin-K-Antagonisten, Clopidogrel, NSAIDsv 67 (Ibuprofen, ASS, Diclofenac, Indometacin)


Nebenwirkungen

  • Magen-Darm-Störungen, Durchfall 67
  • Müdigkeit, Kopfschmerzen 67
  • verminderte Libido 67
  • Rhinitis (laufende Nase) 67
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein!

  • Sägepalme kann die Wirkung von Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmernverstärken (Fallberichte) 67
     
  • nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs): erhöhtes Nebenwirkungsrisiko für diese Medikamente 67
     
  • Sägepalme hemmt in Laborversuchen verschiedene Enzyme, die für den Abbau von Medikamenten benötigt werden. Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten sind möglich und bisher im Menschen kaum erforscht.
     
  • Sägepalmenextrakt könnte Einfluss auf den PSA-Wert im Blut haben, daher unbedingt den behandelnden Urologen über die Einnahme in Kenntnis setzen.
     

Für Fachkreise

  • Uridin-5'-Diphospho-Glucuronosyltransferase-Substrate: Sägepalme hemmt UGT-Enzyme in vitro. Arzneimittelinteraktionen möglich, klinische Relevanz unklar. 67
     
  •  CYP 450-Substrate: Sägepalme hemmt Cytochrom P450 3A4, 2D6 und 2C9 in vitro, Arzneimittelinteraktionen möglich, klinische Relevanz unklar 67

 

Quellen:

67 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Saw Palmetto Stand: 11.09.2017, abgerufen am 16.07.20

Salbei

Salvia officinalis, Salvia fructicosa

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaft 93, 94
  • Stillzeit 93
  • Überempfindlichkeit gegen Salbei 93
  • Vorsicht ist bei Säuglingen, Kleinkindern und bei Vorliegen einer Epilepsie geboten 93, 94
     

Nebenwirkungen

  • Überempfindlichkeitsreaktionen 93
  • Magen-Darm-Beschwerden 93
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt (Salvia officinalis, Salvia fructicosa, Salviae folium) vergleichbar sein!

  • Es sind Wechselwirkungen möglich mit Antiepileptika und Wirkstoffen, welche mit GABA interagieren. 93, 94

 

Quellen:

93 Pharma-Wiki: Salbei, Stand: 21.11.18 (abgerufen am 16.07.20)

94 Assessment report on Salvia officinalisL., folium and Salvia officinalisL., aetheroleum. EMA/HMPC/150801/2015 vom 20.09.2016

Salbei (Rotwurzel-), Chinesischer Salbei, Danshen

Salvia miltiorrhiza

Gegenanzeigen

  • Bluter 78
  • Schwangerschaft 78


Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

  • Abdominelle Beschwerden, Übelkeit und Dyspepsie sind möglich 130
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt (Salvia officinalis, Salvia fructicosa, Salviae folium) vergleichbar sein!

  • Personen, die Rotwurzel-Salbei (Wurzelzubereitungen) zusammen mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanz) wie Warfarin einnehmen, haben ein erhöhtes Blutungsrisiko. 59, 60

 

Quellen:

59 Liperoti R et al. (2017): Herbal Medications in Cardiovascular Medicine. Journal of the American College of Cardiology 69 (9): 1188-99 in der korrigierten Fassung lt. JACC 69 (16), S. 2103

60 Fugh-Berman A et al. (2001): Herb-drug interactions: review and assessment of report reliability. Br J Clin Pharmacol. 52 (5): 587–95

78 Hagemeister K (2014): Rotwurzelsalbei. (abgerufen am 18.07.20)

130 Wang L et al. 2017): Salvia miltiorrhiza: A Potential Red Light to the Development of Cardiovascular Diseases. Current Pharmaceutical Design, 2017, 23, 1077-1097.

Selen


Gegenanzeigen

  • Selenvergiftung 71
     

Nebenwirkungen

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Nebenwirkungen. 68

Symptome für akute Überdosierung 71

  • Nach Knoblauch riechender Atem
  • Bei langfristiger Anwendung in hoher Dosierung (> 300 µg) können Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Veränderungen des Haar- und Nagelwachstums sowie Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen oder Füßen auftreten. 68
     

Wechselwirkungen

  • Selen verlängert die Blutungszeit. Bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern muss die Blutungszeit sorgfältig überwacht werden, ggf. ist eine Anpassung der Dosierung des Gerinnungshemmers nötig.
     
  • Selen sollte weder zusammen Vitamin C gemischt noch zeitgleich mit Vitamin C-Präparaten eingenommen werden, weil sonst die Aufnahme des Spurenelements in den Körper verringert sein kann.68, 69 Zeitabstand: mind. 1 Stunde 71
     
  • Weiterhin sollte Selen nicht gemeinsam mit anderen Spurenelementen (außer in Kombinationspräparaten) eingenommen werden, da eine gegenseitige Aufnahmehemmung und Wirkungsabschwächung möglich ist. 68


Weitere Informationen

Selen als Nahrungsergänzungsmittel

 

Quellen:

68 Selenase 50 AP, Hersteller: biosyn Arzneimittel GmbH, Stand: 04. Juni 2018, abgerufen am 18.07.20 (HON-Code)

69 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Selenium, Stand: 16.12.2016, abgerufen am 18.07.20

71 Gebrauchsinformation selenase® 50 AP, biosyn (50 µg)

Shiitake

Stand: 02.02.2022

Lentinula edodes (Pasania-Pilz, Forest mushroom, fungus, Hua gu, tung Koo)

in Nahrungsergänzungsmitteln als Shiitake-Pulver oder auch als Lentinan bzw. Auszug aus dem Pilz Lentinula edodes“ oder „Auszug aus dem Shiitake-Pilz“ (neuartige Lebensmittelzutat)

Gegenanzeigen

  • Mycelauszug aus dem Shiitake-Pilz (Lentinula edodes), max. 2,5 ml je Tagesdosis 145
  • Pilz nicht roh verzehren. Shiitake enthält hämagglutinierende (das Blut verklumpende) Lektine, die beim Erhitzen zerstört werden. 146
  • Bei Autoimmunerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Lupus, rheumatoide Arthritis) vor dem Verzehr entsprechender Nahrungsergänzungsmittel sicherheitshalber ärztlichen Rat suchen.
  • Bei Colitis ulcerosa könnten hochgradige Dysplasien verstärkt werden, vermehrte Blutungen und Anämien wären die Folge (Tierversuch). 147

 

Nebenwirkungen

  • Selten: Shiitake- oder Flagellanten-Dermatitis (streifenförmige, peitschenhiebähnliche Rötungen der Haut am Körper, den Armen und Beinen sowie im Nackenbereich) 148
  • Dermatitis, erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht (Photosensibilität) 147, 149
  • Magen-Darm-Störungen 149, Übelkeit, Diarrhö 147
  • Meteorismus (Blähbauch) 147
  • Kopfschmerzen 147
  • Fatigue 147
  • Wadenkrämpfe 147

 

Wechselwirkungen

  • Lentinan hemmt CYP1A-Enzyme. 150

 

Einfluss auf Laborwerte
Der chronische Konsum von Shiitake kann die Zahl der Eosinophilen (Bestandteil der weißen Blutkörperchen) erhöhen. 151, 149


Quellen
145 Durchführungsverordnung (EU) 2018/1023 der Kommission vom 23. Juli 2018

146 Bisen PS et al. (2010): Lentinus edodes: A Macrofungus with Pharmacological Activities. Current Medicinal Chemistry 17 (22): 2419-30

147 PRIO Prävention und Integrative Onkologie eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG): Faktenblatt Medizinische Pilze, Stand Stand November 2021

148 Gesundheitliches Risiko von Shiitake-Pilzen. Stellungnahme des BfR vom 23.06.2004

149 Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC): Shiitake Mushroom. Stand August 2020

150 Okamoto T et al. (2004): Lentinan from shiitake mushroom (Lentinus edodes) suppresses expression of cytochrome P450 1A subfamily in the mouse liver. Biofactors 21 (1-4), 407-409

151 Levy A et al. (1998): Eosinophilia and gastrointestinal symptoms after ingestion of shiitake mushrooms. J Allergy Clin Immunol 101, 613–620

Süßholzwurzel

Liquiritiae radix

Gegenanzeigen

  • Bluthochdruck 81
  • Schwangerschaft (Sicherheit nicht belegt) 124
  • Einnahme von Kortikosteroiden oder Herzglykosiden 124
     

Nebenwirkungen

Abhängig vom Glycyrrhizingehalt des Produkts: 81

  • Mineralocorticoide Effekte bei Einnahme hoher Dosen (über 100 mg Glycyrrhizin): relevanter Abfall der Kalium-Spiegel, Anstieg des Blutdrucks, Herzrhythmusstörungen81, Schwellungen (Ödeme)
  • allergische Reaktionen möglich 124
     

Wechselwirkungen

  • Wechselwirkungen mit Bluthochdruckmitteln (Antihypertensiva), Herzglykosiden (bei Herzinsuffizienz) und Laxanzien möglich 124
     
  • Nebenwirkungen von Thiazid- und Schleifendiuretika (kaliuretische Diuretika) können verstärkt werden. 81
     
  • Bei Süßwaren und Getränken ist ab einem Glycyrrhizingehalt von 10 mg/100g ein Warnhinweis erforderlich. 82

 

Quellen:

81 ABDA und die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (2014): Sicher is(s)t sicher. Interaktionen zwischen Arzneimittel und Lebensmitteln. April 2014

82 Lebensmittelinformationsverordnung 1169/2012, Anhang III, 3

124 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Licorice Stand: 15.04.19 (abgerufen am 31.07.20)

Trauben-Silberkerze

Cimicifuga racemosa

Gegenanzeigen

  • Vorgeschädigte Leber (Leberfunktionstest wird angeraten) 98
  • Brustkrebs oder andere hormonabhängige Tumore in der Vergangenheit (Arzt fragen) 98
  • Einnahme von Östrogenen (Arzt fragen) 98
     

Nebenwirkungen

  • Hautreaktionen (Nesselsucht, Hautjucken, Hautausschlag)
  • Gewebeschwellungen des Gesichts und der unteren Gliedmaßen (Ödeme) 98
  • Magen-Darm-Beschwerden (z.B. dyspeptische Beschwerden, Durchfall) 98
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein

  • möglicherweise erhöhtes Risiko von Leberschädigungen 49, 53, 98 (Gelbfärbung der Haut oder Augen, dunklem Urin, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Appetitverlust oder Müdigkeit Einnahme beenden und Arzt aufsuchen) 98
     
  • Interaktion mit Krebsmittel Tamoxifen 51/52

 

Quellen:

49 Stoffliste des Bundes und der Bundesländer für die Kategorie "Pflanzen und Pflanzenteile" (2014)

51 PZ (2011): Phytopharmaka: Interaktionen bei Operationen. Pharmazeutische Zeitung online vom 14.10.2011

52 Rispler DT et al (2011): The Impact of Complementary and Alternative Treatment Modalities on the Care of Orthopaedic Patients. Journal of the AAOS 19 (19): 634-43. Zitiert in: 51

53 BfArM (2009): Cimicifuga-haltige Arzneimittel: Leberschäden, Stufenplan, Stufe II.

98 Gebrauchsinformation Klimadynon (Bionorica), Stand: Februar 2016

Vitamin A (Retinol)


Gegenanzeigen

  • Behandlung mit Retinsäure (z.B. Arzneimittel zur Behandlung von Hautkrankheiten) 30
  • Steigerung des Hirndrucks 30
  • Hypervitaminose A 30
     

Vorsicht geboten bei 30

  • Dialyse-Patienten
  • Hypertriglyceridämie (Typ V)
  • Schwangeren (nicht mehr als 8.000 i.E. ( = 2400 µg) pro Tag einnehmen wegen der Gefahr von kindlichen Missbildungen).
  • Alkoholmissbrauch zusammen mit größeren Mengen Vitamin A verstärkt die Leberschädigung.
  • gestörter Leber- oder Nierenfunktion (Gefahr der Hypervitaminose schon bei geringeren Dosen)
     

Nebenwirkungen

  • Bei Langzeit-Einnahme hoher Dosen (über 10 000 i.E. bzw. 3 mg/Tag): Ermüdungserscheinungen, starke Magen-Darm-Beschwerden, Verwirrtheit, psychische Veränderungen, starkes Schwitzen und viele andere 30
     
  • Bei Frauen nach der Menopause kann durch Vitamin-A-haltige Nahrungsergänzungsmittel das Risiko für Hüftfrakturen und Osteoporose steigen. Bereits bei 1,5 mg täglich ist das Risiko verdoppelt. 80
     

Wechselwirkungen

  • Vitamin-A-Präparate sollen nicht gleichzeitig mit anderen Arzneistoffen angewendet werden, die sich vom Retinol ableiten (Retinoide), da die Gefahr einer Überdosierung besteht. Retinoide sind in einigen Tabletten gegen Akne enthalten. 30
     
  • Langzeit-Einnahme von Vitamin A oder Einnahme hoher Dosen kann das Blutungsrisiko bei Patienten erhöhen, die gerinnungshemmende („blutverdünnende“) Medikamente einnehmen; insbesondere Warfarin (Coumadin). 30
     
  • Die gleichzeitige Einnahme von Tetracyclin-Antibiotika und hohen Dosen von Vitamin A kann das Risiko für intrakranielle Hypertension (Erhöhung des Hirndrucks) steigern. 30
     
  • Achtung: Vitamin A ist auch häufig in Hautcremes und Körperpflegemitteln (Anti-Aging-Mittel) enthalten und kann auch daraus aufgenommen werden. 84

 

Quellen:

30 Gebrauchsinformation Vitamin A E Hevert Kapseln, Stand 08.08.2019

80 Hüftfrakturen durch Vitamin A? arznei telegramm 33 (202), S. 23.

84 Soutschek S (2012): Vitamin A (Retinol). Apotheken Umschau online (abgerufen am 18.07.20)

Vitamin B1 (Thiamin)


Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt
     

Nebenwirkungen

sehr selten:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz), Atemnot, Herzklopfen 27
     

Wechselwirkungen

  • Vitamin B1 verliert bei gleichzeitiger Gabe des Krebsmittels (Zytostatikums) 5-Fluorouracil seine Wirkung. 27
     
  • Magensäurehemmer vermindern die Aufnahme von Vitamin B1. 27
     
  • Alkohol und schwarzer Tee vermindern die Aufnahme von Vitamin B1. 27
     
  • Vitamin B1 kann bei gleichzeitigem Genuss sulfithaltiger Getränke, wie z.B. Wein, abgebaut und damit unwirksam werden. 27
     
  • Möglicherweise wirkt Thiamin in großen Mengen bei Menschen mit erhöhtem Blutzuckerspiegel gefäßerweiternd und kann die Wirkung einer gefäßerweiternden Medikation bei Menschen mit Diabetes verstärken. 96

 

Quellen:

27 Gebrauchsinformation Neuro Stada B1 B6 (je 100 mg)

96 Foundation Orthoknowledge: Vitamin B1 (abgerufen am 18.07.20)

Vitamin B2 (Riboflavin)


Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt 72
     

Nebenwirkungen

  • Gelbfärbung des Urins möglich (unbedenklich)
     

Wechselwirkungen

  • In normalen Mengen sind keine Wechselwirkungen bekannt 72
     
  • Eine hohe Einnahmemenge von Riboflavin (> 300-500 mg/Tag) kann die antibiotische Aktivität von Streptomycin, Erythromycin, Tyrothricin, Carbomycin und Tetrazyklinen verringern. 95
     
  • Eine hohe Einnahmemenge von Riboflavin (> 300-500 mg/Tag) könnte die Wirkung von Methotrexat verringern. 95

 

Quellen:

72 Gebrauchsinformation B2 10 mg Jenapharm® Tabletten

95 Foundation Orthoknowledge: Vitamin B2 (abgerufen am 18.07.20)

Vitamin B6 (Pyridoxin)


Gegenanzeigen

  • keine Gegenanzeigen bekannt
     

Nebenwirkungen

  • Bei langfristiger Überdosierung kann es zu nervenschädigenden Wirkungen kommen. 27
     
  • Reversible sensorische Polyneuropathie (Kribbeln in Händen und Füßen, Taubheitsgefühl, verminderter Tastsinn, unsicheres Laufen) bei Dosen ab 500 mg/Tag für längere Zeit. 99
     
  • Reversible schwere Polyneuropathie mit Schmerzen bereits ab einer Dosis von 100 mg/Tag, in einigen Fällen schon ab 25 mg/Tag. 104
     
  • Hohe Dosen von Vitamin B6 können die Milchproduktion hemmen. 27
     

Wechselwirkungen

  • Vitamin B6 vermindert die Wirkung von Levodopa-Präparaten zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. 27
     
  • Der Vitamin B6-Bedarf kann während der Behandlung mit Isoniazid (Antibiotikum), D‑Penicillamin (Antirheumatikum) oder Cycloserin (Tuberkulostatikum) erhöht sein. 27

 

Quellen:

27 Gebrauchsinformation Neuro Stada B1 B6 (je 100 mg)

99 Foundation Orthoknowledge: Vitamin B6 (abgerufen am 18.07.20)

104 Vitamin B6 und Polyneuropathie. arznei-telegramm 50 (10), 2019, S. 88

Vitamin B 12 (Cobalamin)

Stand: 15.11.2024


Gegenanzeigen

  • bei Allergien/Überempfindlichkeit gegen Cyanocobalamin / B12  34, 70, 198
  • bei Kobalt-Allergie 189, 190
  • bei durch Folsäuremangel bedingter megaloblastischer Anämie 198
  • Cyanid-Vergiftung 198
  • Risiko einer Leberschen Optikusatrophie (seltene neurodegenerative erbliche Erkrankung des Sehnervs) 198
  • alkohol- oder tabakbedingte Schwachsichtigkeit (Amblyopie) 198
  • Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nur nach ärztlicher Anweisung und nach Ausschluss von Vitaminmangelerscheinungen, die ernährungsgemäß nicht behoben werden können 34
  • Vorsicht bei gleichzeitigem Folatmangel, Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren 198
  • In Schwangerschaft und Stillzeit sicherheitshalber nur nach ärztlicher Rücksprache, wobei es keinerlei Hinweise auf negative Wirkungen gibt 198. Für manche Produkte wird angegeben, dass sie während Schwangerschaft und Stillzeit gar nicht genommen werden sollten. 34
  • Falls Lactose (Milchzucker) enthalten ist: Vorsicht bei seltener heriditärer Galactoseintoleranz, völligem Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption, seltener heriditärer Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption, Saccharase-Isomaltase-Mangel198
  • Falls Sorbitol enthalten ist: nicht verwenden bei seltener heriditärer Fructose-Intoleranz 34

 

Nebenwirkungen

  • Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen gegen einen der Inhaltsstoffe (200 µg/Tag) 34
  • Starke Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich als Nesselfieber, Hautausschlag oder als Juckreiz über große Teile des Körpers äußern können, Fieber und Akne ähnlicher Hautausschlag (1.000 µg/Tag) 70, 198
  • Gelegentlich: schwere Überempfindlichkeitsreaktionen mit großflächigen Quaddeln, Ausschlag und Juckreiz (1.000 µg/Tag) 192

 

Wechselwirkungen

  • Wechselwirkungen sind im angegebenen Dosisbereich (bis 200 µg/Tag) nicht bekannt. 34
  • Bei 1000 µg/Tag: Wechselwirkungen mit Protonen-Pumpen-Hemmern (z.B. Omeprazol), Histamin-H2-Antagonisten (z.B. Cimetidin), Aminosalicylsäure (bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen), Colchicin (Gicht-Medikament), Neomycin (Breitbandantibiotikum), orale Kontrazeptiva ("Pille"), Metformin (Diabetes-Medikament), Chloramphenicol (Antibiotikum), verlängerte Exposition mit Di-Stickstoffoxid (Lachgas N2O), Glucocorticoide (z.B. Prednison), Antipsychotika der zweiten Generation (z.B. Olanzapin, Risperidon) 198
  • Bestimmte Medikamente gegen Gicht, Epilepsie, zur Cholesterinspiegelsenkung, zur Blutdrucksenkung sowie magensäurehemmende Mittel und Neomycin (Antibiotika) können die B12-Aufnahme in den Körper hemmen. 
  • Auch Alkohol hemmt die Vitamin B12-Aufnahme. 

 

Quellen:

34 Gebrauchsinformation Vitasprint B12 Kapseln 200 µg sowie Fachinfo Vitamsprint B12 Kapeln 200 µg, Haleon Germany GmbH, Stand: Januar 2024 (zuletzt abgerufen am 15.11.2024)

189 Vitamin B12: Überempfindlichkeitsreaktionen bei Kobaltallergie. arznei-telegramm 2024; 55: 15-16

190 Medicines & Healthcare products Regulatory Agency (2023): Vitamin B12 (hydrxoxocobalamin, Cyanocobalamin): advise patients with known cobalt allergy to be vigilant for sensivity reactions. Drug Safety 17 (5): 5f

192 Gebrauchsinformation VITAPROMPT 1.000 μg Filmabletten, Mibe: Stand Oktober 2023 (zuletzt abgerufen am 15.11.2024)

193 Orale Vitamin-B12-Substitution trotz Intrinsic-Faktor-Mangel? arznei-telegramm 2024; 55: 52-3

198 Rote Liste: B12 Ankermann® 1000 Mikrogramm überzogene Tabletten (zuletzt abgerufen am 15.11.2024)

Vitamin C (Ascorbinsäure)

Stand: 27.10.2022

Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit gegen Salicylsäure
  • Eisenspeicher-Erkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose, Hämosiderose) 26, 141, 153
  • Blasen- oder Nierensteine (Oxalat-Steine) 26, 107
  • Nierenfunktionsstörung, Dialyse-Patienten 26
  • Krebspatienten sollten Vitamin C nur nach Rücksprache mit ihrem Onkologen und um 1-2 Tage zeitlich versetzt einnehmen.107, 141
  • Bei einer Therapie mit Antibiotika sollte die Einnahme nur 1-2 Tage zeitlich versetzt erfolgen. 107
  • Keine Einnahme von Dosen > 4000 mg /Tag bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel 107


Nebenwirkungen

  • Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Sodbrennen, Bauchschmerzen) 26, 153
  • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Atembeschwerden oder allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen von Lippen, Zunge, Gesicht oder Hals 26
  • Kopfschmerzen und Schwindel 26
  • Müdigkeit 26


Bei hoch dosierter Einnahme (über 2.000 mg pro Tag):

  • Nierensteine
  • Hochdosiertes Vitamin C intravenös verabreicht ist für Gesunde meist unproblematisch. Während der Infusion können vor allem Durst und erhöhter Harnfluss auftreten. In Einzelfällen sind Übelkeit/Erbrechen, Schüttelfrost und/oder Kopfschmerzen möglich, bei manchen Menschen auch Benommenheit und Beinödeme, die einige Tage andauern können.141

 

Wechselwirkungen

  • Vitamin C in größeren Mengen kann die Auswertung von Blut-, Urin- und Stuhltests (z.B. Diabetes-Teststreifen) stören.102
    Achtung: Auch viele Lebensmittel sind mit Vitamin C angereichert.
  • Acerola beinhaltet hohe Mengen Vitamin C. Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Acerola und Vitamin C-Präparaten kann die Empfehlung von nicht mehr als 2.000 mg Vitamin C pro Tag überschritten werden.
  • Vitamin C erhöht die Eisenaufnahme, das kann bei gleichzeitiger Einnahme zu unerwünscht hohen Eisenwerten führen (kritisch bei Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastischer Anämie) 107, 153
  • Vitamin C behindert die Ausscheidung von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin). 162
  • Vitamin C kann in Kombination mit anderen Antioxidantien den Anstieg der High-Density-Lipoproteinspiegel (HDL) abschwächen, der aus einer Niacin-Simvastatin-Kombinationstherapie. Es ist nicht bekannt, ob diese Wechselwirkung auch mit anderen lipidverändernden Medikationen auftritt. Mitarbeitende im Gesundheitsdienstl sollten die Lipidspiegel bei Personen überwachen, die sowohl Statine als auch antioxidative Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.163
  • Es sind Wechselwirkungen von hoch dosiertem Vitamin C mit Betablockern bekannt.141
  • Hoch dosiertes Vitamin C kann möglicherweise die Wirkung von Antikoagulanzien beeinflussen.162
  • Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C und dem Psychopharmakon Fluphenazin führt zu einer verminderten Konzentration von Fluphenazin im Blut. 107
  • Antioxidantien wie Vitamin C, E oder Beta-Carotin machen genau den Effekt zunichte, den man mit Chemo- oder Strahlentherapie erreichen möchte. Um das Risiko einer unerwünschten Abschwächung oder Verstärkung der Krebstherapie zu vermeiden, sollten Sie jegliche Nahrungsergänzung mit dem ärztlichen Personal in der Onkologiepraxis absprechen. 79

 

Einfluss auf Laborwerte

  • Die Bestimmung von Zucker (Diabetes-Teststreifen), Harnsäure, Kreatinin und anorganischem Phosphat im Urin können beeinflusst werden. 26
  • Blutuntersuchungen können verfälscht und beispielsweise zu erhöhten Blutzuckermessungen führen.162
  • Auch der Nachweis von Blut im Stuhl kann falsch-negative Ergebnisse liefern. 26
  • Chemische Nachweismethoden, die auf Farbreaktionen beruhen, können beeinträchtigt werden.26

 

Quellen:

26 Gebrauchsinformation Cetebe Vitamin C Retard 500, Stand: Oktober 2020

79 Menzel S; von Kieseritzky K (2018): Nahrungsergänzung bei Krebs: Nutzen oder Schaden? Stand: 18.12.2020 (abgerufen am 27.10.2022)

107 Onmeda - Vitamin C, Stand:  04. Dezember 2013. (HON-Code)

141 Was ist dran: Hochdosiertes Vitamin C bei Krebs? Krebsinformationsdienst des DKFZ, Stand: 26.07.2021 (abgerufen am 27.10.2022)

153 Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin C - 10. Kann zu viel Vitamin C schaden? Stand: Februar 2015 (abgerufen am 27.10.2022)

162 Neues zu Vitamin C gegen Krebs? arznei-telegramm 53 (10), 2022, S. 10

163 National Institutes of Health: Vitamin C - Factsheet for Health Professionals. Stand: 26.03.2021 (abgerufen am 27.10.2022)

Vitamin D (Cholecalciferol)


Gegenanzeigen

  • erhöhter Calciumspiegel im Blut
  • Nierenerkrankungen
  • Menschen, die stark in ihrer Bewegung eingeschränkt sind.
     

Nebenwirkungen

  • Erhöhte Calciumkonzentration im Blut oder Urin, Herzrhythmusstörungen 24
  • Magen-Darm-Beschwerden, Apetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Nierensteinbildung, Nierenverkalkung 24
  • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag oder Nesselsucht 24
     

Wechselwirkungen

  • In Kombination mit einigen Entwässerungsmitteln (Benzothiazide) kann es zu einer gefährlichen Erhöhung des Calciumspiegels im Blut kommen. 24
     
  • Vitamin D kann möglicherweise die Wirkung von Atovarstatin, einem Arzneistoff zur Behandlung von Hypercholesterinämie, beeinflussen 25
     
  • Das Risiko einer unerwünschten Wirkung bei der Einnahme von Herzglycosiden (Arzneimittel zur Förderung der Funktion der Herzmuskulatur) kann infolge einer Erhöhung der Calciumspiegel im Blut während der Behandlung mit Vitamin D zunehmen (Risiko für Herzrhythmusstörungen). Patienten sollten hinsichtlich EKG und Calciumspiegel im Blut und im Urin überwacht werden sowie ggf. hinsichtlich des Medikamentenspiegels im Blut. 24

 

Quellen:

24 Gebrauchsinformation Vigantol-Öl 20.000 I.E. pro ml

25 Gröber U (2010): Vitamin D3 verbessert die Wirksamkeit von Atorvastatin. DAZ 46, S. 91

Vitamin E (Tocopherol)


Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Vitamin E 23
     

Nebenwirkungen

Bei hoch dosierter Einnahme (über 800 mg pro Tag):

  • Magen-Darm-Beschwerden 23
  • evtl. Störungen der Blutgerinnung 23
     

Wechselwirkungen

  • Bei längerer Einnahme sehr hoher Dosen Vitamin E (400 mg/ Tag) ist die Verminderung der Schilddrüsenhormone im Blut möglich. 23
     
  • Die Wirkung von Vitamin E wird durch gleichzeitige Einnahme von Eisenpräparaten vermindert. Einnahmeabstand: 2 Stunden 23
  • In Einzelfällen ist bei gleichzeitiger Einnahme von Blutgerinnungshemmern (Vitamin- K-Antagonisten, z.B. Marcumar) deren Wirksamkeit herabgesetzt. Die Blutgerinnung muss in diesen Fällen überwacht werden. 23
     
  • Antioxidantien wie Vitamin C, E oder Beta-Carotin machen genau den Effekt zunichte, den man mit Chemo- oder Strahlentherapie erreichen möchte. Um das Risiko einer unerwünschten Abschwächung oder Verstärkung der Krebstherapie zu vermeiden, sollten Sie jegliche Nahrungsergänzung mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. 79

 

Quellen:

23 Gebrauchsinformation Vitamin E AL forte

79 Menzel S; von Kieseritzky K (2018): Nahrungsergänzung bei Krebs: Nutzen oder Schaden? Stand: 17.05.2018 (abgerufen am 18.07.20)

Vitamin K


Gegenanzeigen

  • Einige Arzneimittel mit Vitamin K dürfen bei Kindern bestimmter Altersgruppen nicht angewendet werden.
     

Nebenwirkungen

  • Störung der Blutgerinnung 28
     

Wechselwirkungen

  • Vitamin K kann die Wirkung von Blutgerinnungshemmern (Wirkstoff: Warfarin) verringern. Bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern muss die Blutungszeit sorgfältig überwacht werden, ggf. ist eine Anpassung der Dosierung des Gerinnungshemmers nötig. 28
     
  • Auf die Einnahme von Vitamin K-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln ist bei Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten zu verzichten bzw. deren Einnahme ist mit dem behandelnden Arzt zu klären. 75 Coenzym Q-10 ähnelt in der chemischen Struktur Vitamin K und kann auch die Blutgerinnung beeinflussen. Bei Einnahme beider Stoffe, kann die Blutgerinnung verringert werden. Dies kann bei Menschen, die Warfarin einnehmen, zu Problemen führen. (vgl. Q-10) 29

 

Quellen:

28 Gebrauchsinformation K1-Konakion-MM-10-mg

29 COENZYM Q10 (QUMIN Q10 u.a.) STÖRT ORALE ANTIKOAGULATION a-t 1994; Nr.12: 120       

75 Vitamin K und gerinnungshemmende Medikamente, TUM (Institut der Ernährungsmedizin) / MRI, Stand: April 2016 (abgerufen am 18.07.20)

Weihrauch

Boswellia serrata (Indien), Boswellia carterii (Afrika)

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaft, da Sicherheit unzureichend untersucht 114
     

Nebenwirkungen

  • Einige Studien geben Hinweise auf unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Magen-Säure-Reflux, Sodbrennen sowie allergische Reaktionen. 114
  • evtl. leichte Verstopfung 113
     

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt vergleichbar sein.

  • In Deutschland sind keine Weihrauch-Arzneimittel (außer homöopatische) zugelassen, wohl aber in der Schweiz. Im europäischen Arzneibuch wird unter Weihrauch nur der indische Weihrauch (B. serrata) verstanden.
     
  • Weihrauch-Extrakte können Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben, die mittels P-Glykoprotein transportiert werden.113 Dazu gehören eine Vielzahl von Medikamenten wie Herzglykoside, Betablocker, Calciumantagonisten und Antibiotika. Besprechen Sie die Verwendung bei Einnahme von Medikamenten unbedingt mir Ihrem Arzt/Apotheker.
     
  • Außerdem sollten Weihrauchprodukte nicht bei Einnahme von Blutgerinnungshemmern verwendet werden. 113

 

Quellen:

113 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Boswellia, Stand: 15.04.19 (abgerufen am 18.07.20)

114 Medizin transparent: Weihrauch für die Gelenke - schmerzlindernde Wirkung möglich, Stand: 22.12.18 (abgerufen am 18.07.2020) (HON Code)

Wild Yams (Wilde Yamswurzel)

Dioscorea villosa, Dioscorea alata

Stand: 18.07.2022

Gegenanzeigen

Wegen der östrogenen Wirkung sollten Patienten mit hormonsensitiven Krebsarten (Brustkrebs, Prostatakrebs) vor dem Verzehr ärztlichen Rat suchen.159

Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen

Verdauungsbeschwerden160

Wechselwirkungen

Achtung, NEM-Extrakt muss nicht mit Arzneimittelextrakt oder Extrakt aus Studien vergleichbar sein!

Quellen:

159 Memorial Sloan Kettering Cancer Center: Wild Yam. Stand: 12.07.2022

160 PharmaWiki: Wild Yams. Stand: 25.03.2018

Zimt

Cinnamomum cassia, Cinnamomum ceylanicum, Cinnamomum aromaticum, Cinnamomum loureiroi, Cinnamomum burmannii

Stand: 12.04.2022

Gegenanzeigen:

  • Überempfindlichkeit gegen Zimtaldehyd / Zimtöl oder Peru-Balsam 156
  • Magen- und Darmgeschwüre 156
  • Fieber unbekannter Herkunft 156
  • Schwangerschaft 156

 

Nebenwirkungen:

  • Manche Zimtprodukte (vor allem aus Cassia-Zimt) haben einen erhöhten Cumarin-Gehalt, welcher zu Leberschäden führen kann. 154, 155
  • allergische Haut- und Schleimhautreaktionen 154, 156
  • gastro-intestinale Beschwerden 154
  • Zimt kann den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken, aber die Studienlage ist sehr heterogen.154

 

Wechselwirkungen:

  • CYP450 2A6-, 2C9-, 2D- und 3A4-Substratmedikamente: Laborstudien deuten darauf hin, dass Zimt das Risiko von Nebenwirkungen dieser Medikamente erhöhen kann. Die klinische Relevanz muss noch bestimmt werden.154
  • Statine: Es wurde berichtet, dass Zimt, wenn es zusammen mit Statinen eingenommen wird, Hepatitis verursacht.154
  • Pioglitazon (ein Antidiabetikum): Tierstudien zeigen, dass Zimt bei gemeinsamer Anwendung die Bioverfügbarkeit von Pioglitzone erhöhen kann.154
  • Theoretisch kann Zimt die Prothrombinzeit erhöhen. 154

 

Quellen:

154 Memorial Sloane Kettering Cancer Center (2021): Cinnamon. Stand: 08.06.2021
155 Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln. Aktualisierte FAQ vom 27.09.2012
156 BVL-Stofflisten Kategorie Pflanzen und Pflanzenteile: A-L, 2. Auflage, Stand: Oktober 2020

Zink

Stand: 27.01.2021

Gegenanzeigen

  • Akutes Nierenversagen 136
  • schwere Niereninsuffizienz 136
     

Nebenwirkungen

  • Bei hoch dosierter Einnahme: Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen 21
  • Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Magenbrennen, Durchfall 136
  • Hautreaktionen 136
  • Bei langfristiger hoch dosierter Einnahme: Kupfermangel, Beeinträchtigung des Immunsystems. 22


Wechselwirkungen

  • Zink vermindert die Wirkung von bestimmten Antibiotika (Tetracycline, Ciprofloxacin, andere Chinolone). Einnahmeabstand zwischen Medikament und Zink-Produkt: mindestens 2 Stunden . 21
     
  • Komplexbildner wie Penicillamin (ein Medikament zur Behandlung rheumatischer Arthritis), Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) oder Edetinsäure (EDTA) können die Aufnahme von Zink verringern oder die Ausscheidung erhöhen. Einnahmeabstand: 2 Stunden. 21
     
  • Bei gleichzeitiger Einnahme vermindert Zink die Aufnahme von Bisphosphonaten (gegen Osteoporose) - zeitlicher Abstand nötig. 107
     
  • Eine hohe Zinkzufuhr bei gleichzeitig niedriger Kupferzufuhr beeinträchtigt die Aufnahme von Kupfer. Da Kupfer eine  Funktion im Eisenstoffwechsel hat, kann es so zu einer Blutarmut (Anämie) kommen. 86
    Bei längerfristiger Anwendung (mehrere Monate) von Zink sollte auch Kupfer labordiagnostisch überwacht werden. 21
     
  • Koffein (in Kaffee, Tee) beeinträchtigt die Aufnahme von Zink in den Körper (Resorption).152
     
  • Nahrungsmittel mit hohem Gehalt an Phytinsäure (z.B. Vollkornbrot) verringern die Zinkaufnahme und sollten nach einer Einnahme von Zink vermieden werden. 22
     
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Zink deswegen möglichst nicht zu einer Mahlzeit mit Getreideprodukten, Hülsenfrüchten oder Nüssen nehmen.
     
  • Die Aufnahme von Zink in den Körper kann ebenfalls vermindert werden, wenn gleichzeitig Eisen, Kupfer oder Calcium genommen wird. Genau so kann Zink die Aufnahme von Kupfer, Eisen und Calcium verringern. 21 Außerdem hemmt Zink die Aufnahme von Kupfer und Chrom. 77

 

Quellen:

21 Gebrauchsinformation Zink Verla® 10 mg (enthält Zinkgluconat), Stand: März 2018

22 Zinksalze in Mundwasser und Zahnpasta. Stellungnahme Nr. 011/2015 des BfR vom 6. Mai 2015

77 EFSA (2018): Overview on Tolerable Upper Intake Levels, Version 4. European Food Safety Authority

86 D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2. Auflage, 6. aktualisierte Ausgabe, 2020

107 H. Grosse  Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Verbraucherzentrale Düsseldorf, 1. Auflage 2019, S. 76

136 Pharma Wiki: Zink. Stand: 13.04.2020

152 Freitag-Ziegler G (2015): Wechselwirkungen zwischen Nahrungs- und Arzneimitteln. Ernährung im Fokus 15 (9/10): 286-291

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