Die Sonne strahlt, die Temperaturen steigen. Eine Abkühlung durch ein leckeres Eis ist dabei sehr willkommen. Ein nichtrepräsentativer Marktcheck der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern nahm die Kennzeichnung von 25 Schokoladeneisprodukten unter die Lupe. Vorrangig ging es dabei um den Kakaoanteil und die Angaben zur Füllmenge.
Wie viel Kakao ist im Eis?
Rechtlich ist kein Mindestanteil an Kakao für ein Eis mit Schokoladengeschmack festgeschrieben. Die verwendeten Kakao-Zutaten (Kakaopulver,-masse,-butter) wurden bei allen geprüften Produkten im Zutatenverzeichnis aufgelistet, hingegen gaben nicht alle Hersteller an, wie viel sie jeweils verwendet haben. "Sie können also nicht erkennen, wie viel Kakao oder Schokolade im Eis steckt." bedauert Nora Röder von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.
Wie viel Eis steckt in der Verpackung?
Die Füllmenge bei Speiseeis muss gemäß Fertigpackungsverordnung entsprechend des Volumens angegeben werden. Die Mehrheit der Hersteller im Test gab zusätzlich freiwillig auch die Füllmenge in Gramm an. In allen Produkten im Marktcheck steckte ein Luftaufschlag, teilweise von über 100 Prozent. Durch die eingeschlagene Luft steigt das Volumen und aus 500 Gramm werden schnell 1000 Milliliter. “Eine Angabe nach Gewicht wäre informativer für Verbraucher:innen, da so die eingeschlagene Luft nicht mit betrachtet wird." sagt Nora Röder. Allerdings macht Luft das Eis auch cremig.
Gibt es auch veganes Eis mit Schokogeschmack?
Die Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln steigt. Auch die Eisherstellung reagiert darauf und bringt Eissorten auf pflanzlicher Basis auf den Markt. In diesem Marktcheck wurden vier Produkte, die reines veganes Schokoladeneis waren, betrachtet. Der Milchersatz variiert je nach Produkt. Beliebt ist jedoch die Basis auf Kokosnuss und Cashew.
Wie nachhaltig ist Speiseeis?
Auf elf Produkten ist das Siegel der Rainforest Alliance zu finden. Dieses Siegel zeigt, dass der eingesetzte Kakao unter bestimmten Bedingungen hergestellt wurde. Bei dieser Zertifizierung spielen Kriterien wie eine nachhaltige Landwirtschaft, Umweltschutz und auch soziale Gerechtigkeit eine wichtige Rolle. Bei einem Produkt wurde außerdem damit geworben, dass 40% gerettetes Eis eingesetzt wird. Es komme ein innovatives Verfahren zum Einsatz, bei dem nicht verwendetes Eis eingeschmolzen und mit weiteren hochwertigen Zutaten verarbeitet wird. Für Verbraucher:innen bleibt unklar, an welcher Stelle der Produktion oder des Vertriebs dieses Eis „gerettet“ wird.
Fazit
Aus Sicht der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern wäre eine Angabe der Füllmenge von Speiseeis nach Gewicht verbraucherfreundlicher. Zudem wäre eine Mengenangabe des Kakaoanteils auf der Verpackungen hilfreich, um Verbraucher:innen aufzuklären, wie viel Kakao tatsächlich im Produkt enthalten ist. Beim Thema Nachhaltigkeit ist darauf zu achten, inwieweit wirklich nachhaltiges Handeln dahintersteckt oder ob es sich um reines Marketing handelt.
Mehr Informationen zum Marktcheck erhalten Sie unter: Schokoladeneis - Ein schokoladiger Traum?
Kontakt
Nora Röder, Fachbereich Lebensmittel und Ernährung
Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern e.V.