Können Vitamine über die Mundschleimhaut aufgenommen werden?

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Meine Nachbarin hat mir empfohlen, Vitamin D (zu dem mir der Arzt geraten hat) doch als Spray aufzunehmen, da mir das Schlucken von Tabletten sehr schwerfällt. Was halten Sie davon?
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Frage

Meine Nachbarin hat mir empfohlen, Vitamin D (zu dem mir der Arzt geraten hat) doch als Spray aufzunehmen, da mir das Schlucken von Tabletten sehr schwerfällt. Was halten Sie davon?

Antwort

Es gibt tatsächlich Sprays im Handel, die Vitamine und Spurenelemente mittels Sprühstoß in den Mund applizieren. Die Aufnahme von z.B. Vitamin D3 mit Hilfe eines solchen Oral-Sprays durch feine Zerstäubung (Mikronisierung) scheint über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten ähnlich effektiv zu sein wie die Supplementation per Kapsel. Allerdings ist nicht eindeutig klar, ob die Aufnahme in den Körper nur über die Mundschleimhaut erfolgt oder doch eher durch Herunterschlucken. In einer kleinen asiatischen Studie wurde allerdings gezeigt, dass auch bei Patienten mit intestinaler Malabsorption, also einer Störung der Aufnahme in den Körper, der Vitamin D-Spiegel nach längerer Verabreichung per Spray tatsächlich wieder anstieg. Das spricht für eine Aufnahme durch die Mundschleimhaut. Insgesamt erscheint die Aufnahme per Spray tatsächlich genauso effektiv wie als Kapsel oder Tablette.

Für eine Umstellung auf ein solches Spray müsste allerdings sichergestellt sein, dass tatsächlich auch die benötigte Menge in Ihrem Körper ankommt und die Sprühstöße immer gleich sind, damit es weder zu einer Unter- noch einer Überdosierung kommt.

Achten Sie auf die Dosierung auf der Verpackung, damit diese dem entspricht, was Ihr Arzt Ihnen empfohlen hat. Halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen auf der Verpackung. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, sprechen Sie vorher noch einmal mit Ihrem Arzt. Außerdem sollten Sie nach einer gewissen Zeit den Blutspiegel (25-Hydroxyvitamin-D (kurz 25(OH)D) ) überprüfen lassen.

Viele der Sprays sind sehr hoch dosiert (bis zu 5.000 I.E. bzw. pro Tag), was deutlich über der Menge liegt, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für sicher hält. Es empfiehlt 20 µg/800 I.E. pro Tag, auf gar keinen Fall mehr als 100 µg/4.000 I.E./Tag. Die meisten Produkte enthalten inzwischen zusätzlich Vitamin K2. Dafür gibt es keine Notwendigkeit bzw. ein Nutzen durch die Kombination derartiger Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K ist nicht belegt , so das BfR. Hinzu kommt, dass Vitamin K Wechselwirkungen z.B. mit Medikamenten (Blutgerinnungshemmern) hat.

Vitamin-Sprays sind teurer, eine Tagesdosis Vitamin D kostet ca. 0,10 € im Vergleich zu 0,03 € für leicht zu schluckende kleine Vitamin D-„Perlen“. Außerdem ist Vitamin D in Tropfenform (meist in Öl gelöst) erhältlich. Allerdings muss auch hier durch den Tropfeinsatz sichergestellt werden, dass – wie bei Arzneimitteln – die abgegebene Menge immer gleich ist.

Worauf Sie noch achten sollten: Bei Vitamin-D-Produkten (vor allem Tropfen) sind häufig viele hundert oder gar tausend Tagesdosen enthalten. In der Regel können Sie diese Produkte nicht bis zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums aufbrauchen.

 

Weitere Infos:

Marktcheck zu Vitamin D - Nahrungsergänzungsmitteln
 

 

Quellen:


 

Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

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