Private Drohnen: Tipps zu Versicherung und Rechtslage

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Wird eine Flugdrohne unglücklich gesteuert und richtet dabei Schaden an, ist der Versicherungsschutz oft ungeklärt. Auch unerlaubtes Filmen und Fotografieren von Personen ist verboten.
Drohne

Das Wichtigste in Kürze:

  • Jeder kann sich eine Drohne zu privaten Zwecken anschaffen. Für den Besitz einer Drohne gibt es keine Beschränkungen – aber für die Nutzung.
  • Die Flugobjekte dürfen nur in Sichtweite geflogen werden – auf freier Fläche in maximal 120 Meter Höhe.
  • Seit Anfang 2021 müssen alle Drohnen mit Kamera beim Luftfahrtbundesamt registriert werden. Ohne Kamera müssen die Geräte erst ab 250 Gramm Eigengewicht angemeldet werden.
  • Sie sind bei sämtlichen Drohnen verpflichtet, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Denn verursachen Drohnen Schäden, haftet meist der Halter.
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Ob mit Kamera oder ohne – auch als Spielzeug sind unbemannte Flugobjekte beliebt. Folgende Hinweise sollten Sie vor Anschaffung und Flugbetrieb einer Drohne beachten:

Flugerlaubnis von Drohnen

Jeder – ob klein oder groß – kann sich für privaten Spaß eine Drohne anschaffen oder schenken lassen. Abhängig von Gewicht und Einsatzzweck werden sie seit Anfang 2021 EU-weit in drei Kategorien eingeteilt:

  • Offen (open) erlaubt den Betrieb von Drohnen mit weniger als 25 Kilogramm Startmasse. Sie dürfen innerhalb der Sichtweiter bis maximal 120 Meter Höhe fliegen und keine gefährlichen Güter transportieren oder Gegenstände abwerfen.
  • Speziell (specific) umfasst Drohnen, die über die offenen Werte hinaus gehen.
  • Zulassungspflichtig (certified) sind Drohnen, die für den Transport von Menschen oder gefährlichen Gütern konstruiert sind.

Private Anwendungen fallen in der Regel in die Kategorie open und dürfen genehmigungsfrei geflogen werden. Allerdings müssen Steuerer mindestens 16 sein.

Besitzer von Drohnen oder Modellflugzeugen mit einem Gewicht von mehr als 250 Gramm müssen sich beim Luftfahrtbundesamt registrieren und eine Plakette mit der Registrierungsnummer am Gerät anbringen. Für Modelle, die weniger als 250 Gramm wiegen, ist keine besondere Nutzungserlaubnis oder spezielle Schulung notwendig. Ab einem Abfluggewicht von 250 Gramm müssen Piloten den EU-Kompetenznachweis oder ein Fernpilotenzeugnis besitzen. Infos dazu gibt das Luftfahrtbundesamt.

Sicherheit

In der Luft darf sich eine Drohne nicht aus der Sichtweise des Piloten entfernen. Weiterhin muss ein Mindestabstand, beispielsweise zu Unglücksorten, Katastrophengebieten, Einsatzorten der Bundeswehr, eingehalten werden. Es ist nach wie vor verboten, z.B. über Krankenhäusern, Wohngrundstücken und Naturschutzgebieten zu fliegen. Auch die Sicherheit von anderen Personen und Sachen darf nicht gefährdet oder gestört werden.

Versicherungsschutz für Drohnen

Für sämtliche Flugobjekte, die unter freiem Himmel betrieben werden, ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung absolut Pflicht. Wenn durch eine Freizeit-Drohne eine Stromleitung beschädigt oder ein Mensch verletzt wird, springt die oftmals vorhandene private Haftpflichtversicherung jedoch oft nicht ein. Denn je nach Drohnentyp und Versicherungsbedingungen ist der fliegende Übeltäter vom Versicherungsschutz ausgenommen. Die Bandbreite ob und bis zu welchem Gewicht versichert wird ist sehr groß. Es gibt nach wie vor reichlich Tarife, in denen nur nicht motorisierte Flugmodelle versichert werden.

Hobby-Piloten sollten deshalb am besten vor Inbetriebnahme des neuen Geräts mit ihrer Versicherung klären und sich schriftlich bestätigen lassen, inwieweit die bisherige Haftpflichtpolice für Schäden aufkommt. Greift der Standardschutz nicht, muss eine zusätzliche Versicherung her. Ein solcher Schutz kann in die private Haftpflichtversicherung integriert oder als Zusatzpolice abgeschlossen werden. Auch Modellflugverbände bieten eine passende Versicherung bei Nachfrage oder über eine Mitgliedschaft an.

Haftung für Drohnen-Besitzer

Private Drohnenbesitzer und -nutzer sollten unbedingt wissen: Bei Schäden, die durch die kleinen, unbemannten Flugkörper verursacht werden, haftet meist der Halter.

Persönlichkeitsrecht

Eine private Drohne, die mit einer Film- und Fotokamera ausgestattet ist, darf auch nicht im Flug alles und jeden ohne Erlaubnis ablichten. Personen, die auf Aufnahmen zu erkennen sind, können die Veröffentlichung oder Weitergabe von Bildern oder Filmsequenzen übers Internet oder andere Kanäle untersagen. Deshalb sollten Sie aufs Ablichten fremder Personen verzichten.

Tipp: Personen, die Sie kennen oder direkt ansprechen können, am besten vor dem Kameraeinsatz einer Drohne um Foto- oder Filmerlaubnis bitten!

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